Lokführer-Streik ab Heute 21 Uhr: Wichtige Informationen zum Bahnstreik, Fernbusse und Alternativen zur Bahn!

Frankfurt/Main (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL will von heute Abend an den Zugverkehr in Deutschland für neun Stunden lahmlegen. Die GDL rief ihre Mitglieder im Tarifstreit mit der Bahn zu einem bundesweiten und flächendeckenden Streik von…
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MeinFernbus-Station im Berliner ZOB.Foto: Pressefoto vom MeinFernbus
Epoch Times7. Oktober 2014

Die Lokführergewerkschaft GDL will von heute Abend an den Zugverkehr in Deutschland für neun Stunden lahmlegen. Die GDL rief ihre Mitglieder im Tarifstreit mit der Bahn zu einem bundesweiten und flächendeckenden Streik von Dienstagabend 21.00 Uhr bis Mittwochmorgen 6.00 Uhr auf.

Dann sollen Fern- und Regionalzüge ebenso stillstehen wie Güterzüge und die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen, teilte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am frühen Morgen mit. Zum Streik aufgerufen sind unter anderem die Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen und Disponenten in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn.

Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Verhandlungen darüber scheiterten jedoch daran, dass die GDL auch für das übrige Personal im Zug verhandeln will, etwa für Zugbegleiter und Speisewagen-Mitarbeiter. Die Bahn lehnt das ab. Die GDL rivalisiert dabei mit der größeren der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). In der vergangenen Woche war nach den bisherigen Warnstreiks eine Urabstimmung über reguläre Streiks zu Ende gegangen. 91 Prozent stimmten für den Arbeitskampf.

Die Bahn nannte die Streikandrohung schon im Vorfeld völlig überflüssig. Personalvorstand Ulrich Weber wies den Vorwurf zurück, die Bahn verweigere Verhandlungen und treibe die Gewerkschaft in den Konflikt. „Der GDL-Führung geht es aber darum, das Terrain von Konkurrenzgewerkschaften erobern zu wollen. Dafür nimmt sie Schaden für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen in Kauf.“

Die Bahn hatte in der vergangenen Woche ein neues Angebot gemacht, um Streiks noch abzuwenden. Demnach sollten die Verhandlungen ruhen, bis die Bundesregierung das geplante Gesetz zur Tarifeinheit auf den Weg gebracht hat. Bis dahin sollten die Lokführer zwei Prozent mehr Geld erhalten. In einem Brief von Gewerkschaftschef Claus Weselsky an die Arbeitgeber vom Montag hieß es dazu: „Übersetzt heißt das: „Nehmt die Brosamen des Arbeitgebers, bevor euch die Regierung mit einem Gesetz zur Tarifeinheit endgültig den Garaus macht!“

Alles, was Reisende zum Bahnstreik wissen sollen

Wollten Sie mit der Bahn fahren und müssen jetzt umdisponieren? Hier finden Sie die wichtigsten Fragen (und Antworten) und Fahr-Alternativen zur Bahn im Überblick:

Wo bekommt man Informationen zum Zugverkehr?

Fahrgäste können hier aktuelle Informationen zur Verkehrslage bei der Deutschen Bahn erhalten oder durch Anruf bei der kostenpflichtigen Service-Nummer 0180-6996633. Zusätzlich hat die Bahn am Samstag auch zeitweise – zwischen 5 und 12 Uhr – die kostenlose Service-Hotline 08000-996633 geschaltet.

Kann man noch stornieren – und bekommt man das Geld zurück?

Kunden der Deutschen Bahn, "die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht wie geplant durchführen können", können ihre Fahrkarte und Reservierung in den DB Reisezentren oder DB Agenturen kostenlos erstatten lassen, teilte das Unternehmen mit.

Sie können auch den nächsten – auch höherwertigen – Zug nutzen. Bei zuggebundenen Angeboten wird dann die Zugbindung aufgehoben.

Ausgenommen sind laut Bahn regionale Angebote mit erheblich ermäßigtem Fahrpreis (Schönes Wochenende-, Quer-durchs-Land- oder Länder-Tickets) sowie reservierungspflichtige Züge.

Falls sich durch den Streik ein Zug um mehr als 60 Minuten verspätet, bekommen die Fahrgäste einen Teil ihres Fahrpreises zurück. Im September 2013 hatte der Europäische Gerichtshof(EuGH) entschieden, dass Bahnkunden auch bei höherer Gewalt eine Entschädigung bekommen.

Kommt ein Fahrgast mindestens eine Stunde zu spät am Ziel an, muss ihm daher auch im Streikfall 25 Prozent des Fahrpreises erstattet werden. Bei zwei Stunden Verspätung sind es 50 Prozent. Der Aufpreis für den ICE-Sprinter wird schon ab 30 Minuten Verspätung des Sprinters erstattet. 

Fernbus ist die Alternative

Wer als Bahnkunde von den Streiks betroffen ist und seine Reise nicht stundenlang verschieben möchte, kann in vielen Städten auf Fernbusse umsteigen. Das Streckennetz der privaten Busunternehmen hat sich seit der Privatisierung des Fernbus-Verkehrs in Deutschland stark entwickelt und ist vielerorts zur preisgünstigen Alternative zur Bahn geworden.

Webseiten zur Liniensuche

Weil auf dem Fernbusmarkt mittlerweile so viele Anbieter unterwegs sind, haben sich bereits Websites und Apps mit Suchfunktionen gebildet, die dieses Angebot durchschaubarer machen. Die passende Verbindung von A nach B findet man zum Beispiel auf busliniensuche.de oder fernbusse.de. Alternative Reisemöglichkeiten mit dem Auto kann man auch unter mitfahrgelegenheit.de finden.

Alle Anbieter Fernbusse gibt es hier: 

ADAC Postbus

ALDI Reisen / Univers Reisen

Allgäu-Airport-Express

Berlin Linien Bus

BERLIN SHUTTLE

BestBusTravel

BEX

BOHR Omnibus

city2city

CuxBus-Express

DeinBus.de

Ecolines

Eurolines Czech Republic

Eurolines Germany

Flibco

FlixBus

Hahn-Express

IC Bus (DB AG)

Ingolstädter Airport Express

Ingolstadt Village Shopping Express

Jade-Elbe-Express

Kärnten Transfer

Likaliner

Matzes-Minibus

MeinFernbus

muenchenlinie.de

ÖBB Intercitybus

OneBus

OrangeWays

Ostfriesland-Express

Publicexpress

Sprint-Bus

Student Agency

WESTbus

Quelle: http://www.fernbusse.de/fernbus-anbieter/

(dpa/mz)



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