Konsumstimmung sinkt wegen Ukraine-Kriegs und steigender Preise stark

Die Konsumlaune der deutschen Verbraucher ist nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs und den deutlich gestiegenen Preisen für Energie und Lebensmittel gedämpft. Das Konsumklima sinkt um sieben auf minus 15,5 Punkte.
Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sind die Umsätze mit Bekleidung und Textilien in Deutschland im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen.
Ein Waffenstillstand in der Ukraine könnte das Konsumklima hierzulande wieder verbessern.Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times29. März 2022

Der Ukraine-Krieg und die deutlich ansteigenden Preise für Energie und Lebensmittel setzen der Konsumlaune der deutschen Verbraucher stark zu. Das vom Marktforschungsinstitut GfK ermittelte Konsumklima wird daher im April um sieben auf minus 15,5 Punkte sinken, wie die GfK am Dienstag mitteilte. Die Einkommensaussichten der Deutschen stürzten im März auf den niedrigsten Wert seit Januar 2009 in der Finanzkrise.

Durch die stark gestiegenen Preise für Gas, Heizöl und Benzin sähen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen, erläuterte GfK-Experte Rolf Bürkl. Neun von zehn Bundesbürgern machten sich laut einer Umfrage sehr große oder große Sorgen wegen der stark gestiegenen Preise. Bei Lebensmitteln liege der Anteil der Besorgten bei 80 Prozent.

Waffenstillstand würde Konsum fördern

„Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas kann es nur dann geben, wenn es zu einem raschen Waffenstillstand mit anschließenden Friedensverhandlungen kommt“, sagte Bürkl. Dann werde auch die Binnenkonjunktur durch die sinkende Verunsicherung wieder einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten „und die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen würden ebenfalls ihre positive Wirkung entfalten können“.

Wie die Einkommenserwartung der Verbraucher sank auch ihre Konjunkturerwartung. Sie sähen zunehmend Gefahren für die deutsche Konjunktur, erläuterte Bürkl. Sanktionen, hohe Energiepreise sowie unterbrochene Lieferketten hätten das Risiko einer Rezession sprunghaft ansteigen lassen. Diese Risikofaktoren stellten damit die positiven Impulse, die aus den Corona-Lockerungen zu erwarten seien, „klar in den Schatten“.

Die Anschaffungsneigung der Deutschen ging vorerst nur gering zurück. Bürkl äußerte sich aber pessimistisch: „Vor allem der Benzinpreis als wichtiger Signalpreis spielt in diesem Zusammenhang eine signifikante Rolle, da Verbraucher ihn im Alltag kontinuierlich monitoren und sofort entsprechend reagieren können.“

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich Interviews mit rund 2000 Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Der Konsum gilt als eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.

Der Konsumklima-Index hatte vor Ausbruch der Corona-Pandemie jahrelang um die zehn Punkte gelegen. Mit Beginn der Corona-Krise stürzte er steil ab. Im November 2021 hatte der Wert 0,9 Punkte erreicht. Danach war er wegen der vierten Corona-Welle wieder gesunken. (afp/mf)



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