„Jetzt sind alle Probleme gelöst“: Medwedew nennt Vertrag für den Gastransit „Kompromiss“
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hat den mit der Ukraine unterzeichneten Vertrag für den Gastransit zur Versorgung Europas als für beide Seiten angemessen bezeichnet. „Es war ein Kompromiss, der gefunden werden musste“, schrieb er am Dienstag im sozialen Netzwerk Vkontakte.
„Jetzt sind alle Probleme gelöst.“ Der russische Staatskonzern Gazprom und der ukrainische Energieversorger Naftogaz hatten die Vereinbarung am Montagabend nach tagelangen Verhandlungen unterzeichnet. Das zeige, dass beide Seite auch bei den schwierigsten Themen verhandeln könnten, so Medwedew.
Das Abkommen wurde praktisch im letzten Moment unterzeichnet. Der aktuelle Zehn-Jahres-Vertrag läuft an diesem Dienstag aus. Der neue Vertrag gilt nach Angaben von Gazprom für die nächsten fünf Jahre. Die Transitmengen fallen aber künftig geringer aus: Statt der bisher rund 90 Milliarden Kubikmeter im Jahr, sollen 2020 nur 65 Milliarden russisches Gas durch die Ukraine nach Europa gepumpt werden. Von 2021 bis 2024 seien 40 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr geplant.
Russland will künftig die Ostseepipeline Nord Stream 2, deren Bau im Moment durch US-Sanktionen lahmgelegt ist, für direkte Lieferungen nach Deutschland nutzen. Deshalb ist die Transitmenge durch die Ukraine künftig geringer. Kiew kassiert für die Durchleitung von Gas Gebühren. (dpa)
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