Irland ermittelt gegen Facebook wegen Hacker-Angriffs auf Kundendaten

Wegen des neuerlichen Großangriffs von Hackern auf Facebook hat die irische Datenschutzbehörde Ermittlungen gegen den Konzern eingeleitet. Die Untersuchung sei am Mittwoch eingeleitet worden und gehe der Frage nach, wie die Konten von rund 50 Millionen Nutzern geknackt werden konnten.
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Facebook-LogoFoto: Carl Court/Getty Images
Epoch Times4. Oktober 2018

Wegen des neuerlichen Hacker-Großangriffs hat die irische Datenschutzbehörde Ermittlungen gegen Facebook eingeleitet. Die Untersuchung gegen den Internetkonzern sei am Mittwoch gestartet worden und habe mögliche Versäumnisse von Facebook beim Schutz der Kundendaten zum Inhalt, teilte die Behörde in Dublin mit.

Sie stützt sich bei ihren Ermittlungen auf die verschärfte EU-Datenschutzrichtlinie. Bei nachgewiesenen Verstößen droht Facebook eine hohe Geldstrafe. Von dem Angriff waren bis zu 50 Millionen Nutzerkonten betroffen.

Die irische Behörde will nach Angaben eines Sprechers herausfinden, ob Facebook „angemessene technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen hat, um nach Maßgabe der Datenschutzverordnung die Sicherheit der persönlichen Daten zu gewährleisten“. In Irland ist die Europa-Zentrale von Facebook ansässig.

Am Freitag hatte Facebook mitgeteilt, dass eine groß angelegte Hackerattacke auf das Netzwerk verübt worden sei. Das Problem sei drei Tage zuvor entdeckt und zwischenzeitlich behoben worden, teilte Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit. Nach Angaben der EU-Kommission waren von dem Hackerangriff die Konten von rund fünf Millionen Europäern betroffen.

Die im Mai in Kraft getretene Datenschutzrichtlinie ermöglicht den EU-Behörden die Verhängung hoher Geldstrafen, falls Unternehmen den Anforderungen des Datenschutzes nicht gerecht werden. Sie können bis zu vier Prozent des Umsatzes betragen. Im Falle von Facebook liefe dies auf 1,4 Milliarden Euro hinaus.

EU-Justizkommissarin Vera Jourova hatte sich am Dienstag besorgt gezeigt und den Konzern an seine Pflicht erinnert, die Daten der Nutzer zu schützen. Zugleich hatte sie die Vermutung geäußert, dass Facebook nicht mit der Maximalstrafe rechnen müsse, weil der Konzern die Kunden gemäß der neuen Richtlinie binnen 72 Stunden über den Hackerangriff informiert hatte.

Es sei „eine Frage des Managements“, ob die Dinge beim Datenschutz unter Kontrolle seien, sagte die Kommissarin weiter. Wegen der Größe des Unternehmens sei es schwierig, diese Kontrolle zu gewährleisten. Facebook lehnte am Mittwoch einen Kommentar zu den irischen Ermittlungen zunächst ab. (afp)



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