Strategische Umstellung: Industrie setzt mehr auf Dienstleistung und weniger auf Fertigung

Die Industrie in Deutschland produziert weniger. Ein Grund ist die Standortverlagerung von Produktionsstätten ins Ausland. Ein weiterer ist, dass sie eine Kombination aus Ware und produktbegleitender Dienstleistung anbietet.
Die deutsche Chemieindustrie erwartet nur eine stagnierende Produktion (Archivbild)
Die deutsche Chemieindustrie erwartet nur eine stagnierende Produktion (Archivbild)Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times21. März 2025

Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland bietet mehr Dienstleistungen an und produziert weniger. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des ifo-Instituts hervor.

Zahlen zur klassischen Industrieproduktion gäben die wirtschaftliche Leistung im Verarbeitenden Gewerbe nicht vollständig wieder, sagte ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

„Während der Produktionsindex zwischen 2018 und 2024 um 13 Prozent zurückgegangen ist, fiel die umfassendere Wertschöpfung im selben Zeitraum nur um drei Prozent.“

Mehr hybride Produkte

Industrieunternehmen setzen zunehmend auf hybride Produkte, bei denen Waren mit produktbegleitenden Dienstleistungen kombiniert werden. Gleichzeitig verlagern viele Unternehmen Teile der physischen Fertigung ins Ausland und konzentrieren sich im Inland auf Produktentwicklung und -vertrieb.

Die strategische Umstellung führe zu einer Anpassung der Produktionskapazitäten und steigenden Umsätzen aus nicht industriellen Tätigkeiten. „Die reine Betrachtung der Warenproduktion in Deutschland greift zu kurz.

Die Industrie passt ihre Geschäftsmodelle an und konzentriert ihre inländische Aktivität zunehmend auf Forschungs- und Serviceleistungen“, so Wollmershäuser.

Besonders stark zeige sich diese Entwicklung in der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Dort gewinnen Forschung und Entwicklung sowie produktnahe Dienstleistungen an Bedeutung, während traditionelle Produktionskapazitäten vermehrt ausgelagert würden.

Dieser Strukturwandel sollte bei der Beurteilung der derzeitigen Lage der deutschen Industrie berücksichtigt werden, so das Institut. (dts/red)



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