Indien-Besuch gestrichen: Elon Musk reist überraschend nach China
Elon Musk traf sich überraschend am Wochenende mit hochrangigen chinesischen Regierungsvertretern. Berichten zufolge ging es darum, die Einführung seiner Software fürs selbstständige Fahren (FSD) und die Erlaubnis zum Datentransfer ins Ausland zu besprechen. Eine Woche zuvor hatte der Tesla-Chef seinen geplanten Besuch in Indien kurzfristig abgesagt.
Der Autogigant öffnete im Jahr 2019 ein Werk in Shanghai – es war das erste außerhalb der USA. Die FSD wurde vor vier Jahren auf den Markt gebracht, ist aber bisher nicht auf dem chinesischen Markt erhältlich.
Chinesischen Staatsmedien zufolge führte Musk Gespräche mit dem chinesischen Premierminister Li Qiang, was der Tesla-CEO später in einem Beitrag auf X bestätigte.
„Es ist mir eine Ehre, mich mit Premierminister Li Qiang zu treffen. Wir kennen uns nun schon seit vielen Jahren, seit den frühen Tagen in Shanghai“, schrieb Musk neben einem gemeinsamen Foto der beiden.
In einem X-Post von Anfang dieses Monats schrieb Musk, dass Teslas FSD für Kunden in China „sehr bald“ verfügbar sein könnte, ohne weitere Details zu nennen.
Tesla hat sich darum bemüht, dass seine FSD-Systeme für neue Märkte zugelassen werden. Es war jedoch ein mühsamer Prozess. Peking hat Tesla-Autos aufgrund der für die FSD-Systeme verwendeten Kameras aus Chinas Militärgegenden verbannt.
Peking verspricht „besseres Geschäftsumfeld“
Der chinesische Staatssender CCTV berichtete, dass Li während des Treffens mit Musk sagte, dass China alles für „ein besseres Geschäftsumfeld“ tun werde, damit ausländische Unternehmen leichter Fuß fassen könnten.
Die regierende Kommunistische Partei Chinas (KPC) hat die Anwerbung ausländischer Investoren zu einem wichtigen Ziel erklärt. Die Führung erörterte das Thema anlässlich der kriselnden Wirtschaft erst kürzlich während des jährlichen Treffens des Volkskongresses im vergangenen Monat.
Viele China-Beobachter sind jedoch aufgrund der widersprüchlichen Politik und der internen Fraktionskämpfe skeptisch gegenüber Pekings Versprechungen. Darunter sind auch der US-Botschafter in China, Nicholas Burns. Burns verwies anlässlich der Beteuerungen der KPC auf Chinas neues Gesetz zur Spionageabwehr. Dies schrecke Investoren ab, sagte er am 14. März gegenüber „Bloomberg“.
Zweitwichtigster Absatzmarkt der Welt
Wie das chinesische Staatsfernsehen außerdem berichtet, traf sich der Tesla-Gründer unter anderem mit Ren Hongbin, Präsident des Chinesischen Rats zur Förderung des Internationalen Handels.
Sein Besuch erfolgt gleichzeitig zur ebenfalls in Peking stattfindenden Beijing Auto Show, einer der wichtigsten Branchenmessen des Jahres. Ob Elon Musk die Veranstaltung besuchen wird, war unklar. Tesla selbst hat auf der Messe keinen Stand und zuletzt im Jahr 2021 teilgenommen.
Für Tesla ist die Volksrepublik China der zweitwichtigste Absatzmarkt der Welt. In Shanghai unterhält das Unternehmen seine größte Fabrik. Derzeit leidet der Konzern jedoch unter einer Flaute auf dem E-Automarkt, die auch mit dem brutalen Preiswettbewerb in China zu tun hat.
Laut Medienberichten soll Firmenchef Musk bereits Mitte des Monats angekündigt haben, weltweit mehr als ein Zehntel aller Stellen im Unternehmen zu streichen.
Erst vor etwas mehr als einer Woche hatte Musk ein geplantes Treffen mit dem indischen Präsidenten Narendra Modi verschoben. Damals erklärte der 52-Jährige seine kurzfristige Absage mit Termingründen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Musk Visits China to Talk Tesla a Week After Canceling India Visit“. (deutsche Bearbeitung nh)
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)
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