In US-Opioid-Krise verwickelter Pharmakonzern Purdue wird zerschlagen
Der US-Pharmakonzern Purdue Pharma wird im Zuge der Affäre um die massenhafte Verschreibung opiathaltiger Schmerzmittel zerschlagen. Ein Bundesrichter genehmigte am Mittwoch einen entsprechenden Insolvenzplan. Die Unternehmerfamilie Sackler, die Purdue Pharma zu einem Großkonzern aufgebaut hatte, muss 4,5 Milliarden Dollar zahlen, um die zahlreichen Klagen wegen des Verkaufs von Opioiden beizulegen.
„Purdue wird aufhören zu existieren“, teilte das Unternehmen mit. Das gesamte Betriebsvermögen werde an ein neu zu gründendes Unternehmen übertragen.
Washingtons Generalstaatsanwalt Bob Ferguson kündigte jedoch an, er werde den Insolvenzplan anfechten, weil diese der Gründerfamilie Sackler eine „dauerhafte Immunität gewährt im Austausch für einen Bruchteil der Gewinne, die sie aus der Opioid-Epidemie gezogen hat“. Dies vermittele den Eindruck, dass für Milliardäre „andere Regeln gelten als für alle anderen“, sagte Ferguson.
Der Pharmakonzern hatte sich im Oktober schuldig bekannt und Gesetzesverstöße bei der Produktion und dem Vertrieb seines Medikaments Oxycontin eingeräumt. Viele Experten führen die Opioid-Krise in den USA auf die übermäßige Verschreibung von Schmerzmitteln wie Oxycontin zurück, die bis Mitte der 90er Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie US-Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.
In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als 500.000 Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin. (afp)
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