In Hamburgs Hafen bricht Ladungsmenge ein – Engpässe drohen
Die Fabrikstillstände in China bewirken mit einem Zeitverzug von mehreren Wochen einen Einbruch der Ladungsmenge am Hamburger Hafen.
„Von nächster Woche an werden wir weniger Schiffsanläufe und damit verbunden einen signifikanten Rückgang an Ladung aus China sehen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Angela Titzrath, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).
Für die Wirtschaft in Deutschland zeichnen sich damit Engpässe ab, für Unternehmen, die Waren aus China beziehen.
Da Schiffe von China nach Europa etwa sechs Wochen unterwegs sind, waren die Fabrikstillstände, mit denen das Land von Ende Januar an auf das Coronavirus reagiert hatte, in den europäischen Häfen zunächst kaum zu spüren. Im Moment läuft die Produktion in dem Land wieder hoch.
Daher erwartet Titzrath, dass sich die Situation im Chinaverkehr Anfang oder Mitte Mai stabilisiert und wieder mehr Ladung aus der Volksrepublik ankommt.
Der stabile Betrieb im Hamburger Hafen sei „vollständig gewährleistet“, sagte sie der FAZ. „Unsere Terminals sind komplett arbeitsfähig, es gibt keine Beeinträchtigungen im Umschlag von Gütern.“
Um die wirtschaftlichen Folgen für den Konzern abzufedern, gebe es viele Möglichkeiten. „Wir hoffen, ohne Kurzarbeit auszukommen, aber wir behalten uns ein solches Instrument natürlich vor, wenn es nicht anders gehen sollte“, sagte die HHLA-Vorsitzende.
Zudem sei das Management „fortlaufend im Gespräch mit unseren Betriebsräten, auch für den Fall, dass härtere Eingriffe nötig werden“. An die Politik appelliert Titzrath, behutsam vorzugehen und keine unnötigen Hürden für die Logistik aufzubauen.
„Es ist in dieser angespannten Situation sehr wichtig, dass die Grenzen Europas und anderer großer Märkte für den Warenverkehr offenbleiben“, sagte sie der FAZ. (dts)
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