ifo-Präsident: Neue Förderung für E-Autos nicht sinnvoll

Autobauer müssen teuer hergestellte E-Autos in den Markt drücken, sonst stehen Strafzahlungen an. Für Clemens Fuest stimmen die Rahmenbedingungen, die der Staat vorgibt, nicht. Neue Fördermodelle für Elektroautos lehnt der ifo-Chef ab.
E-Autos aus China könnten künftig mit Strafzöllen belegt werden. (Archivbild)
E-Autos aus China könnten künftig mit Strafzöllen belegt werden.Foto: XinHua/dpa
Epoch Times12. September 2024

Der Präsident des ifo-Instituts, Clemens Fuest, warnt davor, neue Fördermodelle für Elektroautos in Deutschland einzuführen. „Das halte ich nicht für sinnvoll“, sagte Fuest dem Wirtschaftsmagazin Capital.

„Es wäre auch vollkommen widersinnig, diese Förderung wieder aufleben zu lassen und gleichzeitig Zölle auf E-Autos aus China zu erheben, die das Ganze dann wieder verteuern. Da sind ja auch Autos deutscher Hersteller dabei.“

Auch Kaufanreize über eine günstigere Dienstwagenbesteuerung, wie die Bundesregierung sie plant, lehnt Fuest ab. „In einer früheren Variante hat das dazu geführt, dass viele Menschen mit Plug-in-Hybriden herumgefahren sind“, sagte er.

„Und die sind ja nun wirklich nicht besonders umweltfreundlich.“ Fuest sitzt als Experte auch im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums.

Wie hat der Staat zum VW-Desaster beigetragen?

Mit Blick auf die aktuellen Probleme beim Volkswagen-Konzern sagte Fuest, man müsse sich fragen, „ob der Staat durch sein Herumgeeier bei den Rahmenbedingungen nicht zur Krise der Automobilindustrie beigetragen hat“.

„Derzeit sind die Hersteller in einer seltsamen Lage: Die Elektromobilität ist teuer, zugleich aber sind die Autobauer gezwungen, die Fahrzeuge irgendwie in den Markt zu drücken, weil sie sonst Strafen zahlen müssen“, so der Ifo-Chef. „Der Regulierungsrahmen passt einfach nicht.“

Auf die deutsche Autoindustrie sieht Fuest starke Umbrüche zukommen. „In der Autoindustrie und bei den Zulieferern werden wir durch die Elektromobilität nicht die Wertschöpfung halten können, die wir heute haben“, sagte der Ökonom.

„Die Unternehmen werden nicht untergehen, die Branche wird wichtig bleiben. Aber wir haben unweigerlich einen Strukturwandel vor uns.“ (dts/red)



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