ifo-Chef: Sorgen um langfristigen Wohlstand in Deutschland

Der ifo-Chef sieht die Kernbereiche Erwerbsarbeit, Investitionen und Innovation von der Politik vernachlässigt. Clemens Fuest fordert eine Neuausrichtung.
Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, sagt, dass «die große Schrumpfung» bei den Arbeitskräften erst noch komme.
Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts: Jahrelang sei im gesamten Steuer- und Transfersystem „in die falsche Richtung gesteuert“ worden, dadurch sei es immer interessanter geworden, nicht zu arbeiten.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times17. Juli 2024

Der Chef des Münchner ifo-Instituts hat eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik auf mehr Wachstum gefordert. „Wir müssen uns Sorgen darüber machen, wie sich der Wohlstand auf längere Frist erhalten lässt“, sagte Clemens Fuest der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch.

„Die Politik tut derzeit zu wenig, in den drei Kernbereichen Erwerbsarbeit, Investitionen, Innovation“, fuhr er fort. Überall dort „fallen wir zurück, und das ist nicht gut“.

Jahrelang in die falsche Richtung gesteuert

Statt über Steuerbefreiung für Überstunden müsse die Politik über Anreize zur Mehrarbeit von Teilzeitkräften und Bürgergeldempfängern nachdenken, sagte der ifo-Chef der Zeitung.

Jahrelang sei im gesamten Steuer- und Transfersystem „in die falsche Richtung gesteuert“ worden, dadurch sei es immer interessanter geworden, nicht zu arbeiten. „Dann muss man sich auch nicht darüber beschweren, dass die Leute immer weniger arbeiten.“

Das momentane Problem sei, dass es sehr viel Teilzeitarbeit gebe und die Menschen ermutigt werden sollten, „mehr Stunden zu arbeiten“. Dafür sei die geplante Steuerfreiheit von Überstunden nicht das richtige Instrument.

Als „wirksame Maßnahme“ bezeichnete Fuest hingegen die im Wachstumspaket der Regierung geplanten Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte. Die Kritik daran sei unberechtigt und es gebe funktionierende gute Beispiele einer solchen Politik, etwa die Niederlande. (afp/red)

 



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