Hotels in Spanien: Meliá-Chef rechnet damit, dass viele Hoteliers pleite gehen
Der Chef der spanischen Hotelkette Meliá, Gabriel Escarrer, erwartet nach einer desaströsen Saison eine Marktbereinigung in Spanien. „Ich bin überzeugt, dass vor allem in Gebieten mit vielen ausländischen Besuchern wie den Balearen zahlreiche Hoteliers nicht durchhalten können“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Meliá ist mit über 180 Hotels Marktführer in Spanien.
Spanien-Rückkehrer unterliegen zahlreichen Quarantäne-Vorschriften, was der Tourismusbranche zusätzlich schadet. Für den spanischen Corona-Rekord macht Escarrer „die sehr laxe Politik in verschiedenen spanischen Regionen“ verantwortlich.
„Wir sind von einem Alarmzustand mit einer zentralen Kontrolle und umfassenden Regeln hin zu einer Lage gekommen, in der jede einzelne Region ihre eigenen Kriterien festlegt“, sagte er der Zeitung. „Einige Regionen haben vorgebeugt, andere haben erst reagiert, als das Problem schon sehr groß war. Das ist eines der grundlegenden Probleme, die wir in Spanien haben.“
Für das kommende Jahr ist er jedoch schon wieder optimistisch. Meliá habe deutlich mehr Reservierungen für 2021 „als in jedem anderen Jahr“. Viele Kunden hätten ihre Reisen von diesem ins kommende Jahr verschoben, hohe Rabatte würden zudem für zahlreiche neue Buchungen sorgen.
„Sicherheit gibt uns das aber nicht: Die meisten neuen Reservierungen sind jederzeit stornierbar - es will sich in dieser unklaren Lage niemand festlegen“, sagte Escarrer. (dts)
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