Handwerk gegen Steuervorteile für ausländische Fachkräfte

Viele Firmen in Deutschland suchen Fachkräfte. Um diese aus dem Ausland anzulocken, plant die Bundesregierung eine besondere Maßnahme
Das Handwerk ist nicht begeistert von der Idee, ausländischen Fachkräften Steuervorteile zu gewähren. (Symbolbild)
Das Handwerk ist nicht begeistert von der Idee, ausländischen Fachkräften Steuervorteile zu gewähren.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Epoch Times14. Juli 2024

Das Handwerk sieht geplante Steueranreize für ausländische Fachkräfte kritisch. Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, sagte, der Faktor Arbeit sei in Deutschland deutlich zu hoch belastet, was vor allem an den im weltweiten Vergleich mit am höchsten Sozialabgaben und Steuern liegt.

„Es braucht endlich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr netto vom brutto. Aus Sicht des Handwerks ist es aber nicht zielführend, hier einzelne Gruppen zu begünstigen.“

Grundlegende Reformen nötig

Vielmehr brauche man Entlastungen in der Breite. „Dazu müssen überfällige grundlegende Reformen auf den Weg gebracht werden. Das wurde leider wieder einmal versäumt“, sagte Schwannecke mit Blick auf das von der Bundesregierung geplante Wachstumspaket.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte geplante Steueranreize für ausländische Fachkräfte auch mit Blick auf die internationale Konkurrenzsituation verteidigt.

Mit der Maßnahme könne man eine „große Fachkräftelücke“ schließen, hatte der Grünen-Politiker zu Beginn seiner Sommerreise am Montag in Stuttgart gesagt. „Wir sehen, dass andere europäische Länder solche Steuervergünstigungen für Fachkräfte gewähren, wenn sie in das Land kommen.“

Vorgesehen ist laut „Wachstumsinitiative“ der Bundesregierung, dass neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren 30, 20 und 10 Prozent vom Bruttolohn steuerfrei stellen können.

Für diese Freistellung werde eine Unter- und Obergrenze für den Bruttolohn definiert. Nach fünf Jahren solle man die Wirkung dieser Maßnahme untersuchen. Die Pläne waren unter anderem von Gewerkschaften kritisiert worden. (dpa/red)



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