Große Fondsgesellschaften wollen Vorstand von Siemens Energy nicht entlasten

Die beiden großen Fondsgesellschaften Deka und Union Investment wollen den Vorstand des Krisenkonzerns Siemens Energy auf der Hauptversammlung kommende Woche nicht entlasten.
Siemens Energy hat seine Prognose für den Jahresumsatz angehoben, die Erwartung an die Marge aber nach unten angepasst.
Siemens Energy hatte 2023 seine Prognose für den Jahresumsatz angehoben, die Erwartung an die Marge aber nach unten angepasst.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times19. Februar 2024

Der Vorstand von Siemens Energy soll nicht entlastet werden: „Der Ergebniseinbruch und die Unterstützung des Staates zeigen weder ein vorausschauendes noch wertschaffendes Management“, sagte Ingo Speich von Deka Investment dem „Handelsblatt“ vom Montag. Daher will die Deka dem Vorstand die Entlastung verweigern.

Das plant auch Union Investment: „Kein anderes Unternehmen, das heute noch im Dax ist, bescherte den Anlegern seit 2008 so hohe Tagesverluste wie Siemens Energy im vergangenen Jahr“, sagte Fondsmanager Arne Rautenberg der Zeitung.

Dauerprobleme mit Windkraft, staatliche Garantien

Die Glaubwürdigkeit der Kapitalmarktkommunikation habe wegen der Dauerprobleme im Geschäft mit der Windkraft stark gelitten. „Wir sehen für das Drama um (die Tochter) Siemens Gamesa den Vorstand in der Verantwortung und werden diesem daher die Entlastung verweigern.“

In Branchenkreisen werde derzeit aber mit einer Mehrheit für die Entlastung gerechnet, berichtete das „Handelsblatt“ weiter. Der Energietechnik-Anbieter Siemens Energy befindet sich tief in den roten Zahlen und machte wegen Problemen im Windkraftgeschäft im zurückliegenden Geschäftsjahr fast 4,6 Milliarden Euro Verlust.

Das Unternehmen muss mit staatlichen Garantien gestützt werden. Die Regierung argumentierte, es handle sich um ein für die Transformation relevantes Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Siemens Gamesa gehört zu den größten Windkraftanlagenanbietern weltweit, schreibt aber schon lange hohe Verluste. Siemens Energy übernahm die Tochter nach mehreren Jahren als Mehrheitseigentümer 2022 ganz, um besser durchgreifen zu können.

Die europäische Windkraftbranche leidet unter höheren Materialpreisen, anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten und starkem Preisdruck durch die Konkurrenz aus China. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion