Griechenland-Krise verunsichert europäische Verbraucher
In vielen Ländern schwinde bei den Verbrauchern der Konjunkturoptimismus; dennoch planten viele von ihnen weiter größere Anschaffungen, berichtete das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch. Auch rechneten Haushalte in einigen der 28 EU-Ländern trotz EU-Turbulenzen mit steigenden Einkommen.
Der europäische Konsumklimaindex sei daher zum Ende des zweiten Quartals – auch angesichts der kaum getrübten Konsumlaune der deutschen Verbraucher – noch einmal leicht gestiegen. Mit einem Wert von 10,8 Zählern (plus 1,0) sei die Verbraucherstimmung so gut wie zuletzt vor sieben Jahren, berichtete GfK-Marktforscher Rolf Bürkl der Deutschen Presse-Agentur.
Beim Blick nach vorn sind die Nürnberger Marktforscher aber eher skeptisch: „Es ist davon auszugehen, dass sich die Stimmung bei den Menschen in Europa, vor allem in der Währungsunion, in den Sommermonaten noch deutlich verschlechtern wird“, betonte die GfK.
Dies gelte vor allem für Ländern wie Deutschland, Italien, Frankreich oder Spanien, die entweder einen hohen Anteil der Schulden Griechenlands tragen oder selbst mit wirtschaftlichen Problemen kämpften. In Osteuropa belaste der Ukraine-Konflikt die Verbraucherstimmung.
Dass sich das europäische Konsumklima dennoch leicht aufhelle, liegt nach Bürkls Einschätzung größtenteils an der fast unverändert guten Verbraucherstimmung in Deutschland. Die Bundesbürger schätzten nicht nur die Konjunktur besser ein als Verbraucher in fast allen anderen europäischen Ländern, sondern seien angesichts guter Einkommensaussichten auch viel ausgabefreudiger. Wegen der niedrigen Zinsen, gäben die Deutsche lieber ihr Geld aus als es zu sparen.
In Griechenland hat derweil die drohende Staatspleite die Konsumstimmung nach GfK-Erkenntnissen stark eingetrübt. Der Konjunkturpessimismus sei am Ende des zweiten Quartals so groß gewesen wie zuletzt vor einem Jahr, bevor der Wahlsieg der linken Partei Syriza viele Griechen auf einen kräftigen Konjunkturaufschwung hatte hoffen lassen. Auch rechneten viele Befragte in den kommenden Monaten mit weniger Einkommen. Zur Überraschung der Konsumforscher seien dennoch viele Griechen zu größeren Anschaffungen entschlossen.
(dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion