Gesamtmetall-Chef sieht „Gewerkschaften in einer Sinnkrise“
Kurz vor den traditionellen Mai-Kundgebungen hat sich der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, beunruhigt über den Zustand der deutschen Gewerkschaften gezeigt und zugleich Korrekturen am Streikrecht gefordert: „Ich habe die Befürchtung, dass die Gewerkschaften in einer Sinnkrise sind“, sagte Dulger der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Als Beleg nannte er die Aufrufe zum 1. Mai: „Der DGB hat zehn oder elf verschiedene Plakate entworfen. Da fehlt es offenbar an klar identifizierbaren Themen.“
Angesichts der guten wirtschaftlichen Entwicklung äußerte Dulger Unverständnis über „die dauernde Angstrhetorik so mancher Gewerkschafter“. Der Gesamtmetall-Präsident kritisierte vor allem die IG Metall für deren massive Warnstreiks in der jüngsten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie: „Wir hatten faktisch flächendeckende Streiks, die von langer Hand geplant waren und völlig losgelöst vom Verhandlungsstand durchgezogen wurden. Das darf sich nicht wiederholen.“ Zwar gebe es ein Streikrecht, aber der Warnstreik sei eine Grauzone, so Dulger. „Über diese müssen wir intensiv reden – und notfalls auch per Gesetz für Klarheit sorgen.“
(dts Nachrichtenagentur)
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