Flugzeugverkauf und Steuerreform sorgen für Rekordgewinn bei Boeing
Ein Produktionsrekord und die US-Steuerreform haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing 2017 den höchsten Gewinn seiner Geschichte beschert. Im laufenden Jahr will Konzernchef Dennis Muilenburg bei Absatz und Gewinn noch höher hinaus.
Ein kräftiger Ausbau der Produktion soll die Stellung des US-Konzerns als weltgrößter Flugzeugbauer auch 2018 sichern. Doch der europäische Rivale Airbus holt auf.
Unterm Strich verdiente Boeing 8,2 Milliarden US-Dollar (6,6 Mrd Euro) und damit zwei Drittel mehr als 2016, wie der Konzern in Chicago mitteilte. Im Vorjahr hatten unerwartete Belastungen bei drei Flugzeugmodellen das Ergebnis um gut zwei Milliarden Dollar gedrückt.
Diesmal sorgte die US-Steuerreform für ein dickes Gewinnplus, weil der Konzern Steuerabgrenzungen in der Bilanz an die neue Gesetzgebung anpasste. Die unter Präsident Donald Trump beschlossene Reform senkt den Unternehmenssteuersatz in den USA von 35 auf 21 Prozent.
Boeings Umsatz ging 2017 zwar um ein Prozent auf 93,4 Milliarden Dollar zurück. Im laufenden Jahr will Muilenburg jedoch die Erlöse auf 96 bis 98 Milliarden Dollar steigern.
Um das zu erreichen, will der Konzern 810 bis 815 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Im vergangenen Jahr hatte Boeing 763 Maschinen an seine Kunden übergeben – ein neuer Rekord. Damit behauptete der Konzern auch seine Rolle als weltgrößter Flugzeugbauer vor seinem Konkurrenten Airbus, der 718 Jets auslieferte.
Der scheidende Chef der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte, Fabrice Brégier, hat für 2018 indes einen Produktionsanstieg auf etwa 800 Flugzeuge in Aussicht gestellt. Damit dürfte Airbus Boeing dicht auf die Pelle rücken.
Schon 2017 war die Verkehrsflugzeugsparte für den Gewinnanstieg im laufenden Geschäft verantwortlich. Während das operative Ergebnis im Geschäft mit Verteidigung, Sicherheit und Raumfahrt im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zulegte, sprang es in der Verkehrsflugzeugsparte um 172 Prozent hoch.
Dies lag allerdings auch an teuren Belastungen im Vorjahr. Da hatten Abschreibungen auf einzelne „Dreamliner“-Langstreckenjets und die Produktionskürzung beim Jumbo-Jet 747-8 das Ergebnis der Sparte verhagelt. Auch Probleme bei der Entwicklung des Tankflugzeugs für die US-Luftwaffe hatten belastet.
Beim Ausbau der Flugzeugproduktion profitiert Boeing vor allem von den Mittelstreckenjets der 737-Reihe und deren Neuauflage 737-MAX, die einen geringeren Treibstoffverbrauch verspricht. Von der Reihe lieferte Boeing im vergangenen Jahr 529 Exemplare aus, 39 mehr als ein Jahr zuvor. Die Produktion der Langstreckenjets 777 und 787 „Dreamliner“ ging hingegen zurück. (dpa)
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