Finanzierungsdefizit des öffentlichen Gesamthaushalts steigt weiter
Das Defizit im Gesamthaushalt von Bund, Ländern und Gemeinden ist im ersten Halbjahr 2021 weiter gestiegen. In den ersten sechs Monaten betrug das Finanzierungsdefizit 131,1 Milliarden Euro, was damit noch einmal deutlich über dem Defizit im Corona-Halbjahr 2020 lag, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.
Im ersten Halbjahr 2020 hatte das Finanzierungsdefizit noch 88 Milliarden Euro betragen, während im ersten Halbjahr 2019 noch ein Finanzierungsüberschuss von 10,9 Milliarden Euro realisiert werden konnte.
„Grund ist die Pandemie“
Grund für das gestiegene Defizit in diesem Jahr sind der Bundesbehörde zufolge vor allem höhere Ausgaben durch Zuweisungen und Zuschüsse für Corona-Hilfen. Diese wurden zum Beispiel für Corona-Unternehmenshilfen oder für Zahlungen zur Unterstützung der Krankenhäuser verwendet.
Allein der Bund und seine Extrahaushalte zahlten im ersten Halbjahr rund 32,8 Milliarden mehr Zuweisungen, Zuschüsse sowie Schuldendiensthilfen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Insgesamt stiegen die Ausgaben des öffentlichen Gesamthaushalts in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,8 Prozent auf 883,2 Milliarden Euro. Die Einnahmen kletterten um sechs Prozent auf 752,1 Milliarden Euro.
Die Ausgaben des Bundes stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 24,4 Prozent auf insgesamt 284,4 Milliarden Euro. Auch die Einnahmen stiegen wieder leicht um 2,1 Prozent auf 188,7 Milliarden Euro, nachdem sie im ersten Halbjahr 2020 wegen der Pandemie gesunken waren.
Bei den Ländern wuchsen die Einnahmen (plus 10,5 Prozent) stärker als die Ausgaben (plus 6,5 Prozent). Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden stiegen die Ausgaben um 3,1 Prozent und die Einnahmen um 6,6 Prozent. Die Sozialversicherung wies im ersten Halbjahr 2021 ein Finanzierungsdefizit von 20,7 Milliarden Euro aus. (afp/dl)
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