Funkelndes Depot – warum Edelsteine für jeden Anleger eine Überlegung wert sind
1963 machte Inspektor Clouseau im Kultkrimi „Der rosarote Panther“ Jagd auf einen Meisterdieb. Im Zentrum der Geschichte: der legendäre rosafarbene Diamant Pink Panther. Im echten Leben sind fünf der wertvollsten je versteigerten Diamanten ebenfalls pink. Aber auch andersfarbige Diamanten wie Hope und Golden Eye sind weltberühmt.
Allgemein beflügeln seltene hochkarätige Diamanten mit ihrer Reinheit und Schönheit zu Höchstgeboten, aber auch zu niederen Taten und bösen Flüchen. Spätestens mit der Krönung von Charles III. zum König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sind Juwelen wieder in die allgemeine Aufmerksamkeit gerückt.
Unvergänglicher Wert
Der Gesamtwert der britischen Kronjuwelen ist nicht bekannt. Aber heute ist allein der Cullinan I, der das königliche Zepter schmückt, mehr als 400 Millionen Euro wert. Auch wer keine Krone und Kronjuwelen hat, kann von Edelsteinen als Anleger profitieren.
Am 08.06.2023 blickte die ganze Edelsteinwelt gespannt nach New York. Im Auktionshaus Sotheby’s wurde ein neuer Weltrekord für Farbedelsteine aufgestellt. Der wirklich außergewöhnliche Rubin mit dem Namen „Estrela de Fura“ (Stern von Fura) war das Highlight einer Versteigerung und wechselte für 34,8 Millionen US-Dollar (das entspricht 32,5 Millionen Euro) den Besitzer.
Damit wurde der erwartete Erlös von 30 Millionen US-Dollar locker erreicht. Der „Estrela de Fura“ hatte ursprünglich satte 101 Karat Gewicht. Nach dem Schliff wog der prachtvolle, funkelnde Rubin immer noch unglaubliche 55,22 Karat. Der im Kissenschliff gehaltene Farbedelstein ist damit der größte Rubin aller Zeiten. Er weist einen ausgesprochen homogenen Rotton auf, was von mehreren international anerkannten Prüflaboren bestätigt wurde.
Der beeindruckende Rubin wurde nachweislich weder erhitzt, noch bestrahlt, noch mit Chemikalien behandelt, um seine Eigenschaften zu verbessern. Ein hervorragender Schliff und eine meisterliche Politur genügten, um dieses außergewöhnliche Resultat zu erzielen. Damit erfüllt der prachtvolle Farbedelstein alle Grundvoraussetzung für einen Investment-Farbedelstein. Der neue Rekordhalter stammt aus Mosambik – das Land beweist eindrucksvoll, dass es über außergewöhnlich schöne Rubine verfügt.
Wissen und fachliche Beratung
Durch Investments in Diamanten und andere Edelsteine können Anleger sicherstellen, dass sie in Krisenzeiten einen transportablen, liquide veräußerbaren und natürlichen Sachwert haben. Ähnlich wie Gold sind Edelsteine für Menschen in allen Epochen schon immer von Interesse gewesen, besonders dann, wenn es an überhitzten Aktienmärkten bergab geht oder hohe Marktunsicherheit herrscht.
Edelsteine sind als Substanzwert ein echter Vermögenswert. Sie unterliegen nicht wie Gold, Aktien oder Anleihen einer hohen Volatilität, sie eignen sich als Vermögensschutz hervorragend zur Werterhaltung. Das Angebotsvolumen an Edelsteinen hat sich über die letzten Jahre deutlich verknappt und die weltweite Nachfrage ist deutlich gestiegen.
Bei einer Investition in die besonders raren Edelsteine kann man über einen längeren Zeitraum von einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung profitieren. Edelsteine sind eine seltene natürliche Ressource der Natur. Jeder Edelstein ist ein Unikat. Man kann den Markt für Edelsteine gut mit dem Kunstmarkt vergleichen.
Jedes Kunstwerk, ob ein Gemälde oder eine Skulptur, sind einzigartig. Der Markt für Edelsteine und Kunst ist nicht wie bei Gold oder Diamanten liquide, mit täglichen Referenzwerten der Wertentwicklung. Es bedarf etwas Wissen und einen Marktzugang durch einen geeigneten Partner, der die Expertise und das weltweite Netzwerk hat, für die richtige Entscheidung beim Kauf und Unterstützung gibt bei einem zukünftigen Verkauf.
Investition in einen physischen Vermögenswert
Die Marktpreise von Edelsteinen entwickelten sich in den vergangenen Jahren nur in eine Richtung. Auch werden Edelsteine als Wertanlage immer beliebter, da sie als seltene natürliche Ressource sehr knapp sind und eine stark steigende Marktnachfrage zu beobachten ist.
Sie sind eine hervorragende Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko gegenüber anderen Anlagen zu verringern, da sie als langfristige Anlage nicht so stark schwanken wie Gold, Aktien oder Anleihen. Die Wertwicklung wächst über die Zeit: je länger der Anlagehorizont, desto höher die Rendite.
Edelsteine zeigen im Vergleich zu den allgemein bekannten Anlageklassen eine konstante und hohe Wertentwicklung. Je nach Art des Edelsteines sind jährliche durchschnittliche Preissteigerungen von bis zu 10 Prozent am Markt zu beobachten. Bei besonders feinen und seltenen Rubinen, Saphiren und Smaragden waren aufgrund ihrer Qualität und Herkunft zweistellige Wertzuwächse von 10 bis 12 Prozent in den vergangenen Jahren unter Experten zu verzeichnen und dies wird auch künftig so sein.
In welche Steine lohnt es sich zu investieren?
Die Art des Steines ist ein ausschlaggebender Punkt. So eignen sich zu Anlagezwecken am besten die „großen Drei (Big Three)“ : Rubin, Saphir und Smaragd. Als neues beliebtes Zielinvestment gesellt sich gerade der Tansanit dazu. Wenn Menschen an Edelsteine denken, kommt ihnen zumeist als Erstes der Diamant in den Sinn. Dies ist der wohl bekannteste Stein.
Dieser empfiehlt sich jedoch nur bei einer längeren Anlagedauer. Auf einen kürzeren Zeithorizont sind sie als Investition nicht zu empfehlen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens sind weiße Diamanten nicht so selten wie propagiert wird, zweitens wird der Markt nach wie vor stark von einigen wenigen Akteuren beeinflusst und drittens sind sie in den vergangenen zehn Jahren nicht im Wert gestiegen. Bei naturfarbenen Diamanten (gelb, pink, blau und rot) muss man sich auf ein sehr hohes Investmentvolumen einstellen – die Marktpreise bewegen sich in außergewöhnlichen Dimensionen. Der Verkauf ist meist nur aufgrund des hohen Volumens über internationale Auktionen möglich.
Die Fundmengen bei Farbedelsteinen gehen seit Jahren zurück. Dies trägt dazu bei, dass die hohe Nachfrage die Preise treibt. Edelsteine sind zudem volkswirtschaftlich ein „superiores Gut“. Das bedeutet, wenn eine Nation reicher wird, steigt die Nachfrage nach Edelsteinen überproportional zum Zuwachs an Reichtum. Außerdem brauchen Edelsteine nicht viel Platz und keine speziellen Lagerbedingungen, da sie weder wärme- noch kälteempfindlich sind. Anders also als etwa Gemälde oder der Oldtimer, die ein bestimmtes Klima benötigen.
Zudem können die Steine auch problemlos als Schmuck gefasst und getragen werden. Edelsteine unterliegen bis heute im Vergleich zu Gold keiner Anonymitätsgrenze – Kunden müssen sich beim Kauf nicht ausweisen.
Edelsteine speichern Wert auf kleinsten Raum, benötigen keine speziellen Lagerbedingungen und keine zusätzliche Aufmerksamkeit. Sie können frei und leicht transportiert werden. Zudem weisen sie keine metallischen Eigenschaften auf, sodass sie auch von Detektoren und Röntgenstrahlen nicht gefunden werden.
Worauf sollte man bei einer Investition achten?
Die Steine sollten auf jeden Fall naturfarben und völlig unbehandelt sein, jedoch geschliffen. Behandlungen „verschönern“ zwar den Stein und intensivieren seine Leuchtkraft oder Farbe, aber sie drücken auch seinen Wert. Zu den am meisten verwendeten Behandlungsmethoden zählen das Erhitzen, Bestrahlen und die Rissfüllung mit Ölen, Harzen oder Glas. Wenn Sie in einen Edelstein investieren, achten Sie darauf, dass der Stein nur geschliffen wurde – das gilt nicht als Behandlung.
Methoden wie zum Beispiel das Erhitzen von Steinen drücken den Wert um bis zu 50 Prozent. Deshalb zählt stets die Devise „Qualität vor Quantität“. Beim Kauf eines Edelsteines ist ein international anerkanntes Zertifikat eines unabhängigen gemmologischen Labors wesentlich (Gemmologie ist die Lehre von den Edelsteinen). Dies dient zur Bestimmung des Steines, als Echtheitszertifikat für den internationalen Markt und gleichzeitig als Absicherung für den Käufer.
Tipp: Das Zertifikat nie gemeinsam mit dem Stein aufbewahren. Denn ein Zertifikat ohne Stein ist nichts wert und umgekehrt ist auch der Kauf eines Steines ohne Zertifikat kein seriöses Geschäft. Die Qualität der Farbedelsteine wird durch die 4 C bestimmt, also Carat (Gewicht), Clarity (Reinheit), Color (Farbe) und Cut (Schliff). Umso größer und reiner ein Stein, je begehrter seine Farbe und symmetrischer sein Schliff ist, desto seltener und begehrter ist er und entsprechend höher ist auch sein Wert. Vor allem die Größe ist für den Preis maßgeblich entscheidend, da große Steine natürlich seltener vorkommen wie kleinere Steine.
Edelsteine sind für jeden Anleger eine Überlegung wert
Insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen, wirtschaftlicher Unsicherheit, kriegerischen Auseinandersetzungen und (geo-)politischer Unsicherheit suchen Anleger verstärkt nach alternativen Investments und landen zwangsläufig bei den sogenannten Sachwertanlagen. Dazu zählen unter anderem Gold, Silber, Rohstoffe aber eben auch Diamanten sowie Farbedelsteine.
Interessant für Anleger sind in erster Linie Naturedelsteine. Neben einem Inflationsschutz stehen sie für Stabilität und eine geringe Volatilität – sie eignen sich ausgezeichnet für die Portfoliodiversifikation.
Ein Hauptvorteil der Edelsteine ist, dass sie in die Rubrik der Sachwerte fallen. Das wiederum führt dazu, dass im Hinblick auf die Wertentwicklung eine Unabhängigkeit von der Inflation besteht und diese den Wert nicht beeinflusst, wie es bei verzinslichen Kapitalanlagen der Fall ist. Ferner ist es vorteilhaft bei Edelsteinen, dass diese aufgrund ihrer geringen Größe leicht zu transportieren und aufzubewahren sind.
Schon kleine Naturedelsteine haben oft einen Gegenwert im fünf- oder sogar sechsstelligen Bereich. Sie bieten höchste Wertkonzentration in geringer Masse, werden international gehandelt, sind unempfindlich gegen Hitze und Feuchtigkeit und sind letztlich leicht zu erwerben und leicht zu verkaufen. Die Fundmengen gehen zurück – Wertsteigerungen werden durch das Knappheitsgebot wahrscheinlich.
Vermögende Menschen, institutionelle Anleger, Banken, Familienstiftungen und Unternehmer nutzen sie als Wertaufbewahrungsmittel schon über Jahrtausende hinweg. Zusätzlich bietet diese Anlageklasse eine hohe emotionale Verbundenheit.
Leichter und wertvoller als Gold
Grundsätzlich sind nicht alle Edelsteine automatisch als Wertanlage geeignet. Es sollte sich insbesondere um solche Steine handeln, die bekannt sind und möglichst international gehandelt werden. Dazu zählen in erster Linie die sogenannten Farbedelsteine mit Saphiren, Smaragden und Rubinen. Ihre Handelbarkeit wird von Investmentexperten geschätzt.
Solche Edelsteine mit einem Gewicht von beispielsweise 5 Karat beziehungsweise entsprechend einem Gramm, haben aktuell etwa den gleichen Wert wie 1 Kilogramm Goldbarren. Somit werden vornehmlich Diamanten und Farbedelsteine von Marktexperten häufig auch als Fluchtwährung bezeichnet.
Gold gilt als Krisenwährung schlechthin. Doch informierte Investoren ergänzen immer häufiger Farbedelsteine. Ein Kilogramm Gold hat derzeit einen Gegenwert von rund 60.000 Euro – ein Rubin, der ein Kilo schwer ist, 160 Millionen Euro. Auf Fingernagelgröße befindet sich dann locker der Wert eines Kilos Gold.
Anleger schätzen zudem, dass es bei Edelsteinen keine Deklarationspflicht gibt, auch nicht beim Überqueren von EU-Innengrenzen. Goldkäufe ab einem Wert von 10.000 Euro müssen hingegen deklariert werden, auch bei Ein- oder Ausfuhren. Damit ist erfasst, wer Gold besitzt. Edelsteine ermöglichen ihren Besitzern somit eine gewisse Anonymität.
Rubine, und Co sind somit die perfekte Fluchtwährung. Sie sind leicht, lassen sich einfach verstecken. Hinzu kommt wie zuvor erwähnt, dass die Steine von Metalldetektoren nicht erkannt werden – anders als Gold. Das macht sie auch sicherer vor Diebstählen.
Seit der Finanzkrise 2008 ist das Interesse an Edelsteinen stetig gestiegen. Rubine beispielsweise haben seit 1995 einen Wertanstieg von mehr als acht Prozent pro Jahr gezeigt und weisen teilweise auf lange Sicht eine bessere Rendite als Gold oder Aktien aus.
Sinkende Immobilienwerte, geopolitische Krisen, steigende Inflationsraten und die zunehmende Regulierung vieler Märkte sind nur einige Faktoren, die dafür sorgen, dass immer mehr Unternehmer und Privatleute sich vor dem Verlust ihrer Vermögenswerte fürchten. Möglichkeiten der Geldanlage, wie sie Investment-Edelsteine bieten, werden daher immer beliebter. Als Experte empfehle ich eine Beimischung von 10 bis 15 Prozent des Gesamtportfolios.
Zum Autor
Rolf B. Pieper ist gelernter Bankkaufmann, Investmentbanker, Journalist, Vortragsredner, internationaler Finanzmarktexperte sowie Entwickler der Portfoliotheorie „TRIVERSIFIKATION“ sowie der „Wahre-Werte-Strategie“.
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