Facebook bezahlte junge Nutzer für Auswertung ihrer Aktivitäten
Facebook hat jüngere Nutzer dafür bezahlt, Zugang zu ihren Smartphones zu erhalten und ihre Aktivitäten genau zu verfolgen. Der US-Onlinekonzern bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des Webportals „TechCrunch“. Es habe sich nicht um „Spionage“ gehandelt, da die Smartphone-Nutzer freiwillig mitgemacht hätten und entlohnt worden seien, erklärte das Unternehmen.
Laut „TechCrunch“ ging es Facebook darum, Daten zu den Smartphone- und Internetgewohnheiten jüngerer Nutzer zu gewinnen. Verfolgt worden seien unter anderem ihre Aufenthaltsorte, die Nutzung von Apps und Konsumgewohnheiten. Die Teilnehmer seien im Alter zwischen 13 und 35 Jahren gewesen. Ihnen seien bis zu 20 Dollar (17,50 Euro) im Monat gezahlt worden.
Facebook betonte, an dem „Marktforschungsprogramm“ sei „nichts geheim“ gewesen. Die Teilnehmer seien im Rahmen eines transparenten Verfahrens ausgewählt worden. Auch seien weniger als fünf Prozent von ihnen Teenager gewesen. Sie hätten unterzeichnete Zustimmungserklärungen ihrer Eltern einreichen müssen.
Allerdings schaltete Facebook nach Veröffentlichung des „TechCrunch“-Artikels die für das Projekt eingesetzte App auf Apple-Mobilgeräten ab. Es war zunächst unklar, ob die Software hingegen bei Android-Smartphones weiter funktionierte.
Die Website hatte berichtet, eine erste Version der App für Apple-Geräte sei bereits zu einem früheren Zeitpunkt abgeschaltet worden, weil sie gegen die Datenschutzrichtlinien von Apple verstoßen habe. Die neuere Version verletzte demnach womöglich ebenfalls diese Regeln.
Das Image von Facebook hat seit dem vergangenen Jahr im Zuge von Enthüllungen über Datenmissbrauch stark gelitten. Herausgekommen war unter anderem, dass die Daten von rund 87 Millionen Nutzern bei der Datenanalysefirma Cambridge Analytica gelandet waren. Sie sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein.
Zudem enthüllte im Dezember die „New York Times“, dass Facebook rund 150 anderen Firmen – darunter Amazon, Microsoft, Netflix und Spotify – über Jahre hinweg den Zugriff auf Nutzerdaten gewährt hatte. (afp)
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