EZB erhöht Leitzins im Euroraum um 0,75 Prozentpunkte
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt hat am Donnerstag die drei Leitzinssätze angesichts der galoppierenden Inflation um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen können, steigt somit auf 1,25 Prozent, der Einlagensatz auf 0,75 Prozent. Es handelt sich um die stärkste Erhöhung seit Einführung des Euro.
Die Zentralbänker hatten im Juli erstmals seit 16 Jahren die Leitzinssätze um jeweils 0,5 Prozentpunkte erhöht und damit die Ära der Negativzinsen beendet. Die Inflation sei aber weiterhin „viel zu hoch“ und werde voraussichtlich noch länger auf diesem hohen Niveau bleiben, erklärte das Geldinstitut nun. Im August kletterte die Inflation im Währungsraum der 19 Länder getrieben von steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen auf die Rekordhöhe von 9,1 Prozent.
Höhere Zinsen gelten als Mittel gegen die Teuerung – sie wirken aber auch bremsend auf das Wirtschaftswachstum. Mehrere bedeutende Zentralbanken weltweit hatten dennoch in den vergangenen Wochen das Zinsniveau noch deutlich stärker erhöht. In den USA liegen die Leitzinssätze zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. (afp/dpa/dl)
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