Exportwitschaft startet stark ins zweite Quartal
Im April lieferten die Unternehmen Waren im Wert von 100,4 Milliarden Euro in alle Welt und damit 7,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber dem März stiegen die Ausfuhren um 1,9 Prozent.
Zugleich kommt das Produzierende Gewerbe nach einem verhaltenen Jahresauftakt wieder besser in Schwung. Nach Zahlen der Statistiker stieg die Industrie-Produktion im April um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Experten hatten nur ein Plus von 0,6 Prozent erwartet. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte: „Dem Produzierenden Gewerbe gelang – nach einem verhältnismäßig schwachen ersten Vierteljahr im Verarbeitenden Gewerbe – ein guter Start in das zweite Quartal.“ Die Industriekonjunktur habe sich gefestigt.
„Die heutigen Zahlen zeigen, dass die deutsche Wirtschaft aus dem Winterschlaf erwacht ist“, kommentierte ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Die Bedingungen für ein zufriedenstellendes Wachstum seien ausgezeichnet: „Die Zinsen sind niedrig, der Euro schwach, Energie billig und der Arbeitsmarkt robust.“
Nachdem der Außenhandel – also die Differenz aus Exporten und Importen – die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn noch gebremst hatte, wird er sich im Frühjahr zum Wachstumstreiber mausern, meinte Ökonom Christian Schulz vom Bankhaus Berenberg. Denn die Importe legten im April auf Jahressicht lediglich um 2,8 Prozent auf 78,3 Milliarden Euro zu. Gegenüber dem März sanken die Einfuhren um 1,3 Prozent. Nach den ersten vier Monaten 2015 steht damit ein Ausfuhrplus von 5,9 Prozent, während die Einfuhren um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres lagen.
Auch Commerzbank-Experte Ralph Solveen bescheinigte der deutschen Wirtschaft, ordentlich in das zweite Quartal gestartet zu sein. Allerdings seien die Exportzahlen durch den schwachen Euro nach oben verzerrt. So sind die Ausfuhren in Euro-Partnerländer im April nur unterdurchschnittlich um 3,3 Prozent gestiegen, während die Exporte in die anderen EU-Länder wie Großbritannien oder Polen um 6,6 Prozent anzogen.
„Das Zugpferd der deutschen Exporte ist allerdings weiterhin der Handel mit den Drittländern“, sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA: Mit einem Plus von 11,8 Prozent kletterten die Lieferungen in den Rest der Welt am kräftigsten.
(dpa)
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