„Gift“ für die deutsche Volkswirtschaft – Experten senken Konjunkturprognose

Auch wegen der Streitigkeiten in der EU rechnen Wirtschaftsforscher mit einem geringeren Wachstum in Deutschland als die Bundesregierung. Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI senkte seine Prognose für das laufende Jahr deutlich um 0,4 Punkte auf 1,4 Prozent.
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Exportschlager Auto: "US" steht im BMW-Werk in Dingolfing an einem Fahrzeug für den amerikanischen Markt.Foto: Armin Weigel/Archiv/dpa
Epoch Times16. März 2016

„Die Dynamik des Welthandels hat sich deutlich verlangsamt, und der Zusammenhalt in der EU hat sich jüngst deutlich verschlechtert“, sagte RWI-Konjunkturexperte Roland Döhrn. Sollten sich diese Tendenzen fortsetzen, wäre das „Gift“ für die deutsche Volkswirtschaft. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte vor zu viel Euphorie über die konjunkturelle Entwicklung.

Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) rechnet mit 1,5 Prozent und liegt damit ebenfalls unter der Annahme der Bundesregierung von 1,7 Prozent. Der Schwung dürfte zunächst etwas verloren gehen. Für die zweite Jahreshälfte sei jedoch mit einem Wiederanziehen zu rechnen.

„Das Wirtschaftswachstum ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend“, sagte Merkel auf der Vollversammlung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin. Angesichts des niedrigen Ölpreises und der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte das Wirtschaftswachstum eher größer ausfallen. Doch zugleich warnte die Kanzlerin: „Das kann uns nicht total beruhigen.“

Die Wirtschaftsforscher rechnen damit, dass die Ausgaben für Flüchtlinge die Konjunktur im Jahresverlauf stützen werden. Das habe zuletzt bereits die Binnennachfragen angekurbelt. Allerdings werde auch die Arbeitslosigkeit wegen des Zustroms von Migranten zunehmen.

So rechnet das WSI mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent in diesem Jahr auf 6,5 Prozent 2017. Für das kommende Jahr gehen die Forscher von einem wieder etwas stärkeren Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6 Prozent aus. (dpa)



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