Eurowings streicht 40 Prozent seiner Inlandsflüge
Anhand des neuen Winterflugplans von Eurowings steht fest, dass es bei der Lufthansa-Tochter 40 Prozent weniger Inlandsflüge im Vergleich zu 2019 geben wird – und das trotz hoher Nachfrage.
Wie der „Focus“ berichtete, fallen die Strecken zwischen Stuttgart und den Flughäfen Düsseldorf, Dresden, Hannover und Leipzig/Halle weg. Auch die Verbindungen zwischen Köln nach Dresden, Leipzig und Sylt sowie von München nach Berlin und zurück sind vorerst Geschichte.
Dasselbe gilt für die Flugroute von Berlin nach Karlsruhe/Baden-Baden und Nürnberg und die Verbindung zwischen Düsseldorf und Nürnberg.
Zuvor kündigte Eurowings bereits an, im kommenden Jahr mehr als 1.000 Flüge allein in Hamburg zu streichen.
Jens Bischof, Geschäftsführer von Eurowings, teilte hierzu mit: „Das reduzierte Angebot wird die direkte Anbindung Hamburgs deutlich schwächen und Fliegen aus der Hansestadt spürbar verteuern. Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl.“
Ein Lufthansa-Sprecher erklärt gegenüber „Travel Talk“, wie „T-Online“ berichtete, als Hintergrund für Inlandsflugstreichungen: „Gestiegene Standortkosten sowie andere Belastungen machen es zunehmend schwerer, innerdeutsche Strecken wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben.“
Höchste Standortkosten der Welt
Beim Vergleich mit anderen europäischen großen Flughäfen fällt auf, dass die staatlichen Standortkosten in Deutschland laut Lufthansa in diesem Jahr zu den höchsten gehören.
Die Standortkosten bestehen aus der Luftverkehrssteuer, Luftsicherheitsabgaben und Flugsicherungsgebühren. Dabei macht die Luftverkehrssteuer mit 53 Prozent den größten Anteil aus. Die größte Steigerung seit 2019 ist bei den Flugsicherungsgebühren zu verzeichnen. Diese kletterten von 164 Euro um 118 Prozent auf nunmehr 358 Euro.
Lufthansa ist überzeugt, dass gerade die deutsche Luftverkehrssteuer im europäischen Markt zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil führt. Die Chefetage des Konzerns zeigt sich besorgt, dass die deutschen Flugpläne noch weiter schrumpfen könnten, was negative Auswirkungen auf den Standort Deutschland haben könnte.
Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) werden im Winter weniger als halb so viele Sitzplätze wie vor der Corona-Krise angeboten.
Die Preisentwicklung an den deutschen Flughäfen hat Folgen sowohl für die Geschäftsreisenden als auch die privat reisenden Fluggäste. Für beide sinkt die Anzahl der ohne Umstieg erreichbaren Ziele. Ebenso nimmt die Frequenz mancher bestehender Flüge ab, was bedeutet, dass künftig weniger Flüge die verbleibenden Ziele ansteuern werden.
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