EU sieht Attraktivität Europas für die Wirtschaft schwinden

Angesichts zunehmenden Wettbewerbsdrucks rückt das Ankurbeln von Europas Wirtschaft immer mehr in den Fokus der EU. Die Europäische Kommission zeigt zentrale Schwachstellen auf.
Die EU beschäftigt sich zunehmend mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit. (Symbolbild)
Die EU beschäftigt sich zunehmend mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit. (Symbolbild)Foto: Zhang Cheng/Xinhua/dpa
Epoch Times11. Januar 2025

Ein aktueller Berichtsentwurf der EU-Kommission sieht deutliche Schwächen bei der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. „Die Attraktivität Europas als Unternehmensstandort nimmt ab“, heißt es in dem Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt. Der Bericht soll nach derzeitiger Planung Mitte kommender Woche offiziell vorgestellt werden.

Zwischen 2008 und 2021 habe knapp ein Drittel der in Europa gegründeten sogenannten Unicorn-Start-ups – also Start-ups, die später mehr als einer Milliarde US-Dollar wert sind – ihren Hauptsitz ins Ausland verlegt, die große Mehrheit davon in die USA. Nur 4 der 50 weltweit größten Technologieunternehmen seien europäisch.

Voraussichtlich Ende Februar will die Europäische Kommission ein großes Gesetzesvorhaben vorstellen, mit dem sie auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen eingeht.

Hohe Energiepreise und Bürokratie als Problem

Zudem liegt dem Bericht zufolge die Produktivität in Europa – also vereinfacht gesagt wie viel Wertschöpfung durch eine Stunde Arbeit geschaffen wird – nach wie vor hinter der Produktivität der USA. Es gebe großes Aufholpotenzial, mahnt die Kommission. Positiv sei aber, dass Europas Effizienz besser sei als im Vereinigten Königreich und Japan.

Die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft leide unter den strukturell hohen Energie- und Strompreisen. Letztere seien zwei- bis dreimal höher als in den USA. Darüber hinaus gebe es einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und hoher Bürokratieaufwand hindere den europäischen Binnenmarkt daran, sein volles Potenzial auszuschöpfen.

Der CSU-Wirtschaftspolitiker Markus Ferber sieht den Berichtsentwurf als Weckruf zum Handeln. „Der Bericht zeigt, dass sich das Thema Wettbewerbsfähigkeit künftig wie ein roter Faden durch die Arbeit der Kommission ziehen muss.“ Es drohe ein deutlicher Wohlstandsverlust. (dpa/red)



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