Argetra erwartet Anstieg bei Zwangsversteigerungen: „Es fallen viele gutbezahlte Jobs weg“

Derzeit sind wenig Zwangsversteigerungen zu verzeichnen. Doch nach Wegfall von Jobs in der Automobilbranche geht Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr davon aus, dass sich das bald ändern wird.
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Bereits seit gut zehn Jahren hat den Angaben zufolge die Zahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland abgenommen.Foto: Daniel Naupold/dpa/dpa
Epoch Times5. März 2020

In Deutschland sind erneut deutlich weniger Immobilien per Zwangsversteigerung unter den Hammer gekommen – dank der weiterhin hohen Nachfrage nach „Betongold“.

An den Amtsgerichten wurden 2019 insgesamt 17.614 Immobilien mit Verkehrswerten von 3,44 Milliarden Euro aufgerufen, wie aus Recherchen des Ratinger Fachverlags Argetra hervorgeht. Im Jahr zuvor es noch 21.600 Häuser, Wohnungen oder Grundstücke im Volumen von 3,85 Milliarden Euro.

Dabei handele es sich allerdings nur um die Hälfte der ursprünglich eröffneten Zwangsversteigerungsverfahren an den Amtsgerichten.

In durchschnittlich jedem zweiten Fall komme es vor der drohenden Versteigerung im Gerichtssaal doch noch zu einem Verkauf durch den Immobilieneigentümer unter Mitwirkung der kreditgebenden Bank.

Bereits seit gut zehn Jahren hat den Angaben zufolge die Zahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland abgenommen. Der bisherige Höhepunkt wird im Jahr 2005 mit rund 92.500 Terminen gesehen.

Damals gab es aber auch noch viele Folgetermine, weil eine Immobilie nicht im ersten Anlauf zum Mindestgebot wegging. Die Zahl der Folgetermine habe stark abgenommen. Die Nachfrage beschere kurze Verfahren.

Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr erwartet vor dem Hintergrund der Stellenstreichungen insbesondere in der Autoindustrie einen Anstieg der Zwangsversteigerungen 2020/21. „Es fallen viele gutbezahlte Jobs weg“, sagte er.

Das treffe auch Immobilieneigentümer, die einen Kredit abbezahlen müssten. Das Coronavirus sieht er als zusätzlichen Faktor, wenn Unternehmen durch fehlende Zulieferteile in größerem Ausmaß Kurzarbeit oder sogar Arbeitsplatzabbau angehen müssten. (dpa)



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