Erstmals wieder mehr Ausbildungsverträge im Handwerk
Nach jahrelang sinkenden Ausbildungszahlen bahnt sich im Handwerk in diesem Jahr offenbar eine Trendwende an. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres, deren Ergebnis der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Montagausgabe) vorliegt. Danach hatten die Handwerksbetriebe bis Ende August insgesamt 111.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen.
Das sind 2,1 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Im Osten stieg die Zahl der neuen Verträge im Vorjahresvergleich sogar um 4,3 Prozent. Dies wurde laut ZDH dadurch begünstigt, dass dort die Zahl der Schulabgänger nach jahrelangen Rückgängen neuerdings wieder leicht steigt. Im Westen erhöhte sich die Zahl der bis Ende August neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge indes trotz sinkender Schulabgängerzahlen um 1,8 Prozent. „Diesen positiven Trend wollen wir bis zur Jahresbilanz auch durch großes Engagement bei den Nachvermittlungsaktionen bestätigen“, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der F.A.Z. Einen Teil werde dazu auch das verstärkte Bemühen der Betriebe um eine Ausbildung von Flüchtlingen beitragen. Wollseifer begründete die neue Entwicklung aber vor allem damit, dass die Betriebe insgesamt mehr investierten, um Bewerber zu gewinnen. „Sie haben verstanden, dass die Bewerber nie mehr Schlange stehen werden“, sagte er. Zudem sei es dem Handwerk gelungen, seinen Ruf zu „entstauben“. Dies zahle sich nun aus. Nach wie vor gibt es Wollseifer zufolge jedoch viele freie Ausbildungsplätze, daher lohne sich für Jugendliche ein Blick in die Ausbildungsbörsen. Trotz der verbesserten Entwicklung befürchte er, dass in diesem Jahr wieder mehr als 20.000 Lehrstellen im Handwerk unbesetzt bleiben könnten, betonte der ZDH-Präsident. Auch die Industrie- und Handelskammern haben in diesem Jahr einen leichten Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gemeldet. Dort lag der Zuwachs Ende Juli aber nur bei 0,2 Prozent. Für das vergangene Lehrjahr hatte das Handwerk Ende 2014, nach Abschluss der sogenannten Nachvermittlung, insgesamt 141.000 neue Verträge verzeichnet. Das waren damals 0,6 Prozent weniger als Ende 2013 und 8,4 Prozent weniger als 2011.
(dts Nachrichtenagentur)
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