Erst Weck dann Tupperware: Haushalts-Traditionsmarken im Insolvenzstrudel

Erst im Juni 2023 hatte der traditionsreiche Haushaltswarenhersteller Weck, bekannt für seine Einmachgläser, Insolvenz angemeldet. Die neue Nachricht über Tupperwares Insolvenzantrag in den USA zeigt beunruhigende Tendenzen in der Haushaltsbranche.
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Der Haushaltswarenhersteller Tupperware ist pleite.Foto: Sergey Kirsanov/iStock
Von 18. September 2024

Tupperware, der bekannte Hersteller von Frischhaltedosen, hat am Dienstag, 17. September 2024, einen Insolvenzantrag in den USA gestellt. In Deutschland hat die Nachricht ebenfalls für Aufsehen gesorgt. Obwohl sich der Antrag auf die US-Geschäfte bezieht, hat Tupperware auch in Deutschland eine lange Tradition.

Die Tupperware Deutschland GmbH wurde im Jahr 1962 als Niederlassung gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Tupperware gehört zu den ältesten Direktvertriebsunternehmen in Deutschland und ihre Produkte sind auch durch die Tupperpartys, bei denen in geselliger privater Atmosphäre Vertreter die neuesten Produkte präsentieren, bekannt.

Weck: Kündigungen nach Insolvenz

Erst im Juni vergangenen Jahres hat der traditionsreiche und vor über 120 Jahren gegründete Haushaltswarenhersteller Weck Insolvenz angemeldet.

Das für seine Einmachgläser bekannte Unternehmen hat Anfang des Monats einem Großteil der Belegschaft am Standort Wehr-Öflingen in Baden-Württemberg die Kündigung ausgesprochen, wie der SWR berichtete.

Die Haushaltsbranche in Deutschland steht derzeit vor mehreren Herausforderungen. Sie leidet unter anderem unter dem Einfluss der Inflation und hohen Energiekosten.

Der Markt für Glas, Porzellan und Keramik verzeichnete im Jahr 2023 einen Umsatzrückgang von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Marktforschungsinstitut IFH Köln feststellte.

Zukunft von Tupperware ungewiss

Die Zukunft für das US-Mutterunternehmen Tupperware Brands Corporation ist ungewiss. Es kämpft seit Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen und steigenden Kosten. Über eine Pleite war bereits länger spekuliert worden.

In den vergangenen Jahren habe Tupperware mit einem „herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld“ zu kämpfen gehabt, hieß es zur Begründung für den Insolvenzantrag. Es seien mehrere strategische Optionen durchgespielt worden, das Konkursverfahren biete nun aber die beste Möglichkeit für eine Neuausrichtung. Die Marke Tupperware solle dabei erhalten bleiben.

Das Unternehmen strebt nach eigenen Angaben eine gerichtliche Genehmigung an, um während des Insolvenzverfahrens und der Suche nach einem Käufer seinen Betrieb fortführen zu können. Während des Verfahrens will Tupperware sowohl seine Beschäftigten als auch seine Lieferanten weiter bezahlen.

Umsatz stets gesunken

Erst vergangenes Jahr hatte Tupperware „ernsthafte Zweifel“ angemeldet, ob es angesichts seiner angeschlagenen Finanzsituation sein Geschäft aufrechterhalten kann. Geschäftszahlen veröffentlichte das Unternehmen seit dem Jahr 2022 nicht mehr – damals war der Umsatz auf 1,3 Milliarden US-Dollar abgesackt, das waren 42 Prozent weniger als knappe fünf Jahre zuvor.

Konkurrenzfirmen, der Internethandel und nicht zuletzt auch Essenslieferdienste machten Tupperware zu schaffen und stellten zunehmend das Geschäftsmodell infrage: die Notwendigkeit, große Mengen an Essensresten aufzubewahren.

Den bei Gericht im US-Bundesstaat Delaware eingereichten Unterlagen zufolge hat Tupperware ein geschätztes Vermögen von 500 Millionen bis einer Milliarde US-Dollar. Die Verbindlichkeiten belaufen sich allerdings auf zwischen einer Milliarde und zehn Milliarden US-Dollar. Außerdem hat Tupperware demnach zwischen 50.000 und 100.000 Gläubiger.

Tupperware existiert seit 1946. Das Unternehmen stellt nicht nur luftdicht verschließbare Frischhalteboxen in allen Formen und Farben her, sondern auch Backformen und Messer.

(Mit Material der Nachrichtenagenturen)



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