„Energiewende“ macht Familienunternehmen Angst vor Stromausfällen

Deutschlands Familienunternehmen sehen die Energiepolitik der Bundesregierung kritisch. Diese sei von Ideologie statt Vernunft getrieben, argwöhnt Verbandschef von Eben-Worlée. Der Ausbau erneuerbarer Energie erfolge ohne Beachtung des Risikos von Stromausfällen.
Titelbild
Stromnetz.Foto: iStock
Von 6. Februar 2021

Deutschlands Familienunternehmen haben zurzeit nicht allein mit dem Corona-Lockdown zu kämpfen. Wie der Präsident des Verbandes der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“) gegenüber äußert, leiden sie auch unter zunehmender Unsicherheit mit Blick auf die Energieversorgung.

Der Verbandschef spricht dabei von „deutlichen Netzschwankungen“ und einer zunehmenden Anzahl und Dauer von Stromausfällen.

Am 8. Januar knapp an der Katastrophe vorbei

Im Zuge einer Umfrage unter knapp 1.100 Mitgliedsunternehmen schilderten 47 Prozent der Befragten, mindestens einmal im Laufe der vergangenen vier Jahre Netzschwankungen registriert zu haben.

In einer Umfrage aus dem Jahr 2013 waren dies lediglich 34 Prozent. In mehr als zehn Prozent der Fälle hätten die Vorfälle länger als drei Minuten gedauert. Von den Betroffenen gaben 19 Prozent an, dadurch sogar einen „relevanten Schaden“ erlitten zu haben.

Erst vor wenigen Wochen wäre es um ein Haar zu einem Stromausfall gekommen, der sich über mehrere Länder Europas hätte erstrecken können. Ausgangspunkt des Vorfalls am Nachmittag des 8. Januar war eine Verkettung von Ereignissen in Rumänien, die eine Netzauftrennung zur Folge hatten.

In Nordwesteuropa hatte dies, wie „Agrar heute“ berichtet, ein Absinken der Frequenz auf 49,746 Hz zur Folge. Normalerweise gelten Schwankungen zwischen 49,9 und 50,1 Hz in unseren Breiten als problemlos bewältigbar. Sinkt der Wert unter 49,8, müssen zusätzliche Kraftwerke ans Netz gehen, um die Stabilität abzusichern.

Stromausfälle bringen Landwirtschaft nach 24 Stunden an ihre Grenzen

Sinkt der Wert unter 49, muss der Stromverbrauch künstlich gedrosselt werden, weshalb in diesem Fall Teile des Netzes abgeschaltet würden. Bei weniger als 47,5 Hz müssten, so erklärt Christoph Sackmann im „Focus“, alle Kraftwerke abgeschaltet werden, weil andernfalls das Netz zusammenbreche. Die gefährliche Netzauftrennung vom 8. Januar konnte erst nach einer Stunde behoben werden.

Bereits ein flächendeckender Stromausfall von mehr als 24 Stunden hätte, so zitiert „Agrar heute“ Experten, eine mögliche Versorgungskrise in Deutschland zur Folge. Denn so lange sichern Notstromgeräte die Versorgung des Viehs und die Kühlung, Heizung oder Befeuchtung von Lagergut ab. Auch die Treibstoffvorräte gehen spätestens danach zur Neige.

Was in der Landwirtschaft noch 24 Stunden abgefedert werden könnte, bedeute in der Hochtechnologie häufig bereits eine existenzielle Krise. Deren Anbieter, so Eben-Worlée, seien auf eine „Versorgungsgarantie im Millisekundenbereich“ angewiesen. Je volatiler die Stromversorgung werde, umso problematischer würde sich dies auf die Sicherheit der Mittelständler und Familienbetriebe auswirken.

Familienunternehmen fordern Netzausbau und intelligente Steuerung

Hier aber sieht Eben-Worlée, dessen Verband 180.000 Unternehmen mit acht Millionen Mitarbeitern vertritt, besonders gravierende Versäumnisse – die für die „Energiewende“ kennzeichnend wären: „Kopflos wurde vor 20 Jahren alles auf den Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt.“

Netzausbau, intelligente Steuerung und Sicherstellung der Grundlastfähigkeit seien hingegen auf der Strecke geblieben. Dies verstärke die Sorge vieler Familienunternehmen um die Sicherheit ihrer künftigen Stromversorgung.

„Spätestens die neue Bundesregierung darf sich nicht mehr allein nur auf ihre hohen Ausbauziele fokussieren, sondern muss das Gesamtsystem ins Auge fassen“, betont der Verbandschef. Das bedeute, dass auch die Erneuerbaren Wege finden müssten, eine Grundlast mit störungsfreien Stromlieferungen zu garantieren.

Mindestens 72 Milliarden Euro sollen in den Ausbau gehen

Der jüngst von der Regierung vorgelegte und mittlerweile auch vom Bundestag beschlossene Bundesbedarfsplan mit 35 neuen Vorhaben und der Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber bis 2035 könnten zumindest einen ersten Schritt zu mehr Versorgungsstabilität bedeuten.

Investitionen von mindestens 72 Milliarden Euro sollen unter anderem in neue Leitungen zwischen 800 und 1.450 Kilometer Länge fließen. Neben der volatilen Stromversorgung durch erneuerbare Energieträger trügen dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) zufolge auch die im 15-Minuten-Takt erfolgenden Einigungen von Händlern über die aktuelle Verteilung und die einzuspeisende Strommenge an der Strombörse zur Volatilität bei. Aber auch dieser Umstand lässt den Ruf nach intelligenteren Stromspeichern und Einspeisesystemen lauter werden.



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion