Einzelhandel klagt über Konsumflaute kurz vor dem Fest

Weihnachten ist für viele nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch des Schenkens und Beschenktwerdens. Zur Adventszeit erzielen manche Branchen sogar ein Viertel ihres gesamten Jahresumsatzes. In diesem Jahr bleibt der Einzelhandel in der dritten Adventswoche allerdings hinter den Erwartungen und Prognosen zurück. Insgesamt wird für das Weihnachtsgeschäft dennoch ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
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Konsumflaute trübt das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel. Symbolfoto:Foto: FamVeld/iStock
Von 19. Dezember 2024

Für den Einzelhandel ist das Weihnachtsgeschäft die wichtigste Zeit des Jahres. Nahezu alle Branchen des Einzelhandels können sich in der Vorweihnachtszeit über steigende Umsätze freuen. Am häufigsten werden zu Weihnachten in Deutschland laut Statista Gutscheine oder Geldgeschenke verschenkt. 

Der Buch- und Spielzeughandel hat durch das Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember traditionell seine umsatzstärkste Zeit des Jahres. In den zwei Monaten wird mit 24 Prozent fast ein Viertel des gesamten Jahresumsatzes dieser Branchen erwirtschaftet.

Konsumflaute in diesem Jahr

In diesem Jahr aber gibt es kurz vor Weihnachten eine Konsumflaute – der Einzelhandel klagte in der dritten Adventswoche über stagnierendes Geschäft.

So verzeichneten viele Handelsunternehmen letzte Woche die bisher schwächsten Umsätze im Weihnachtsgeschäft dieses Jahres. In einer aktuellen Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 300 Händlerinnen und Händlern heißt es: „Die Kundenfrequenzen und die Umsätze blieben hinter den Zahlen der entsprechenden Vorjahreswoche zurück.“

Auch die Woche vor dem zweiten Advent sei ähnlich durchwachsen gewesen wie schon die Woche davor, fasst HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im „Handelsblatt“ zusammen:

Das war für die meisten Handelsunternehmen keine gute Woche. Kundenzahl und Umsätze lagen bei der Mehrheit der Händler unter dem Vorjahr.“

Wenig Kunden in Innenstädten und Gewerbegebieten

Über zwei Drittel der befragten Unternehmen berichten in der HDE-Umfrage von gesunkenen Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr. Dies betraf besonders häufig die zentralen Innenstadtlagen sowie die Gewerbegebiete. Selbst bei Händlern aus den Branchen mit traditionell hohen Umsatzanteilen im Weihnachtsbusiness wie Spielwaren, Elektronik und Bücher, waren lediglich ein Fünftel, 20 Prozent, mit der Umsatzentwicklung zufrieden.

Allerdings blickten einige Branchen doch auf zufriedenstellende Umsätze: Das betraf vorwiegend Uhren und Schmuck, Haushaltswaren und Lebensmittel. Enttäuschung hingegen beim Schuh- und Bekleidungshandel.

„Der Einzelhandel hofft jetzt auf einen starken Endspurt. Erfahrungsgemäß gehören die letzten Tage vor Weihnachten zu den verkaufsstärksten des Jahres“, so Genth.

Laut HDE-Trendbarometer haben die Deutschen vor, in diesem Jahr 297 Euro im Durchschnitt für Geschenke auszugeben. Ein Viertel gibt weniger als 100 Euro aus. Sechs Prozent nichts. 

Klagten auf hohem Niveau?

Trotz der Klagen erwartet der HDE für November und Dezember im Einzelhandel insgesamt einen Umsatz von 121,4 Milliarden Euro in Deutschland. Das ist eine Steigerung von nominal 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Quelle: Screenshot HDE: https://einzelhandel.de/weihnachten/12434-weihnachtsgescheaft



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