Eine Lektion für westliche Geschäftsleute in China
Die jüngsten Schikanen gegen Google durch das chinesische kommunistische Regime sind das neueste Beispiel dafür, welche Probleme ausländische Firmen haben, Geschäfte mit China zu machen. Nicht nur amerikanische Unternehmen sollten ihre unternehmerischen Aktivitäten überdenken.
Mitte Juni führte das Regime Google damit vor, dass es „pornographische, unzüchtige und vulgäre“ Inhalte verbreite. Das Regime hatte Googles Suchmaschine in China manipuliert. Es bombardierte Google mit Fragen nach Begriffen, die eventuell eine sexuelle Bedeutung haben konnten. Google.cn gab dann Begriffe mit sexueller Bedeutung wieder, selbst wenn nur ein harmloses, gutartiges Wort gesucht wurde.
Am 18. Juni demonstrierte der Moderator der beliebten Show „Focus Report“ während der Hauptsendezeit im staatlichen Fernsehen CCTV, wie Google offensichtlich von Sex besessen sei. Wenn man das Wort „Sohn“ suchte, bekam man die Antwort „Sohn, Mutter, eine unangemessene Beziehung“. In der Woche zuvor war Google.cn mit der Suche nach diesem eigentümlichen Begriff bombardiert worden und es kam immer dieselbe seltsame Antwort.
Am nächsten Tag ordnete das Regime an, Googles Suggest und Übersetzungsfunktionen zu deaktivieren. Am 24. Juni blockierte das Regime die Suchmaschine für einige Stunden.
Das war eine öffentliche Strafe und wies die chinesischen Bürger und westliche Geschäftsleute warnend darauf hin, welche Macht das Regime hat. Aber die eigentliche Strafe für Google war die Deaktivierung von Suggest und seiner Übersetzungsmerkmale.
Diese Merkmale vermittelten Google einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Suchmaschinen, die in China operierten. Sie erleichterten auch Leuten in China verschiedene Links zu sehen, die das kommunistische Regime eigentlich blockiert hatte. Die Blockade des Zugangs zu diesen Informationen war der wirkliche Grund, der hinter der wochenlangen Scharade lag, die „bewies“, dass man über Google im Internet leicht an Pornographie herankam.
Der Kotau – von Google, Microsoft und Yahoo!
Die amerikanische Strategie, mit China Geschäfte zu machen, scheint darin zu bestehen, dass sie vor dem kommunistischen Regime einen Kotau macht, dass sie sich demütig fügt. Im Jahre 2006 hatte Google dem Druck des Regimes nachgegeben und aus seiner Suchmaschine auf Google.cn results diejenigen Suchwörter, die der Regierung nicht genehm waren, herausgenommen. Das waren Begriffe wie Falun Gong, Tibet, das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens und Redefreiheit.
Aber diese vorangegangene Kapitulation von Google – entgegen seiner langen Geschäftspraxis, alle Benutzer in die Lage zu versetzen, ehrliche und transparente Ergebnisse abzurufen, – hat Google in diesem Juni nicht davor geschützt, einer noch größeren Repression durch das Regime ausgesetzt zu sein.
Nicholas Kristof, ein Kolumnist der „New York Times“, bringt noch ein anderes Beispiel für diesen Hi-Tech-Kotau. Er hat bestätigt, dass die neue Suchmaschine von Microsoft, Bing, Begriffe in chinesischer Sprache zensiert, selbst wenn sie außerhalb Chinas auftauchen. Diese Selbstzensur geht weit über das hinaus, was Google tat. Der Sprecher von Microsoft hat erklärt, dass nach den Grundsätzen von Microsoft Suchwörter außerhalb Chinas nicht zensiert werden. Mit der Tatsache konfrontiert, dass die Suchwörter außerhalb Chinas doch zensiert werden, hat er behauptet, das sei nur ein Fehler in der Software. Aber diese Behauptungen von Microsoft sind wenig glaubhaft.
Im Jahre 2003 belieferte Microsoft das chinesische kommunistische Regime mit einem Teil seines Quellcodes, etwas, was die amerikanische Regierung nach jahrelangen Antitrust-Prozessen nicht hatte verhindern können.
Yahoo! Ist ein weiterer Internetgigant, der offenkundig dem chinesischen kommunistischen Regime bei seiner Repression geholfen hat, indem es die Namen von Dissidenten weiter gegeben hat, die den Service von Yahoo in Anspruch genommen hatten.
Westliche Technologie-Gesellschaften haben das Regime mit vielen technologischen Ausführungen versorgt, die mit geholfen haben, Unschuldige zu verfolgen und das chinesische Volk zu unterdrücken. Dazu gehören Codierungen, Internetüberwachung und Videoüberwachung.
Prinzipien stärken
Bei ihrem Kotau dem chinesischen kommunistischen Regime gegenüber weichen amerikanische Gesellschaften nur wegen des Profits von ihren eigenen Prinzipien ab. Weil Google mit dem kommunistischen Regime zusammengearbeitet hat, hat es seine Integrität verloren und nun auch noch einen Teil seiner Suchfunktionen. Yahoo! hat seinen guten Namen verloren. Microsoft hat seinen eifersüchtig gehüteten Quellcode geopfert.
Die meisten westlichen Unternehmen finden heraus, dass das Versprechen großer Profite in China eine grausame Illusion ist. Einige jedoch verdienen augenblicklich viel Geld, weil sie mit dem Regime eng zusammenarbeiten.
Jedes Unternehmen hat wie das Opfer eines Erpressers gehandelt, das annimmt, dass die augenblickliche Auszahlung die letzte ist. Aber das heißt, das kommunistische Regime völlig misszuverstehen. Es hat keinerlei Skrupel, eine Forderung nach der anderen zu stellen und sein Ziel besteht in der Tat darin, die unabhängigen westlichen Unternehmen in eine totale Abhängigkeit zum Regime zu bringen. Sind sie einmal abhängig, hängen ihre Profite ausschließlich von den Launen des Regimes ab. Westliche Unternehmen verstehen einfach nicht, wie rücksichtslos das Regime ist, wenn es erst einmal die Macht hat.
Westliche Unternehmen haben sich dem Regime unterworfen, weil jedes von ihnen individuell mit dem Regime gearbeitet hat. Unterwerfung scheint der Preis dafür zu sein, mit China Geschäfte zu machen.
Bevor Microsoft seinen Quellcode im Jahr 2003 an China übergeben hat, hat es ihn im Jahre 2000 erfolgreich verteidigt, indem es sich mit anderen Tech-Unternehmen zusammengeschlossen hatte. Wenn Microsoft sich wieder mit anderen Tech-Unternehmen zusammengeschlossen hätte, indem es darauf bestand, dass die eigene Technologie sicher blieb, hätte das Regime nachgegeben.
Doch in ihrer blinden Gier nach dem Markt China haben die westlichen Unternehmen nicht verstanden, wie verzweifelt das chinesische Regime sie brauchte. Der Außenhandel macht 60 Prozent von Chinas Bruttoinlandsprodukt aus und 50 Prozent werden durch ausländische Unternehmen erbracht.
Mit einer tatsächlichen Arbeitslosenrate von 25 Prozent ( 1 ) und der Tatsache, dass ein demokratisches und ein sich schnell entwickelndes modernes Indien zu einem attraktiven Markt wird, ist das kommunistische Regime anfällig für Druck der westlichen Länder.
Die westliche Geschäftswelt muss zu ihren fundamentalen Prinzipien zurückkehren. Wenn die westlichen Unternehmen sich den Schikanen des chinesischen kommunistischen Regimes widersetzen, schützen sie ihre eigene Zukunft. Im heutigen China trifft die westliche Geschäftswelt dann die richtigen geschäftlichen Entscheidungen, wenn sie die richtige moralische Entscheidung trifft. Wenn sie sich die Frage stellt, ob ihre Geschäftspraktiken unschuldigen Menschen Schaden zufügen, dann werden sie erkennen, wo der Weg zum Profit liegt.
( 1 ) Zeng Xiangquan, Dekan der School of Labor and Human Resources erklärte Anfang 2009, dass der interne Bericht des chinesischen Amtes für Statistik (unveröffentlicht) gezeigt habe, dass die Arbeitslosenrate bei 24 Prozent liegt und manchmal sogar 27 Prozent erreicht. Für das Jahr 2009 wird eine noch schlimmere Situation erwartet.
Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/19317/
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