Eigentümerverband verlangt Milliarden-Förderprogramm
Der Eigentümerverband Haus und Grund fordert ein milliardenschweres Förderprogramm, um nach der Coronavirus-Pandemie Investitionen in klimaschonende Gebäudesanierungen voranzubringen. „Der Klimaschutz darf nicht in Vergessenheit geraten.
Es kann uns jetzt gelingen, nachhaltige Impulse in die Konjunktur zu setzten, die private Vermieter und den Staatshaushalt nicht überfordern und die trotzdem einen spürbaren Effekt für das Klima haben“, sagte Haus-und-Grund-Präsident Kai Warnecke den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Haus und Grund hat daher ein Positionspapier entwickelt und an die Ministerien geschickt, über das die Funke-Zeitungen berichten. Darin hat der Eigentümerverband sechs Maßnahmen aufgeführt, wie der Staat in den nächsten zehn Jahren fördern soll. Das Maßnahmenpaket umfasst Kosten in Höhe von insgesamt 73,5 Milliarden Euro.
Diese Förderung könne dazu führen, dass von Staat und Hauseigentümern zusammen 145,2 Milliarden Euro bis 2030 investiert werden würden, heißt es. So könnten nach Haus-und-Grund-Berechnungen 41,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen bis 2030 eingespart werden. „Wir brauchen kein konjunkturelles Strohfeuer, sondern echte Anstrengungen, die nachhaltig für Klimaschutz und Wirtschaft sind“, sagte Warnecke.
Konkret fordert der Eigentümerverband eine erweiterte Abwrackprämie für den Austausch alter Ölheizkessel. Der Staat soll die Mehrkosten, die der Einbau eines erneuerbaren Heizsystems wie etwa einer Wärmepumpe gegenüber einem konventionellen Heizsystem verursacht, erstatten, heißt es in dem Positionspapier. Wer sein Hausdach dämmen möchte, soll eine Sofortprämie erhalten, auch für moderne Elektro- und Informationstechnik soll der Staat Zuschüsse finanzieren.
Förderung von Eigenverstromung
Neben einer kostenlosen Energieberatung will Haus und Grund auch mehr auf die Eigenverstromung setzen und etwa die Mieterstromversorgung mit Solarstrom erleichtern. Zudem dringt Haus und Grund eine vereinfachte steuerliche Förderung. Offen für konjunkturelle Maßnahmen zur Gebäudesanierung zeigen sich die Grünen. „Das nächste Konjunkturprogramm muss Investitionen in Klimaschutz, öffentliche Gebäude und private Haushalte auslösen. Nötig sind hier Investitionen im niedrigen zweistelligen Milliardenbereich“, sagte Chris Kühn, wohnungspolitischer Sprecher der Grünen, den Funke-Zeitungen.
Er forderte eine „Markteinführung seriellen energetischen Sanierens“ und erhofft sich davon eine „Sanierungswelle“ in Deutschland. „Die energetische Sanierung könnte die Konjunkturlokomotive nach der Coronakrise sein“, so Kühn. Zurückhaltender geben sich die Fraktionen der Regierungsparteien. „Wir haben im letzten Jahr massiv Anreize für die energieeffiziente Gebäudesanierung gesetzt“, sagte Sören Bartol, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, den Funke-Zeitungen.
Diese Programme müssten „jetzt erst einmal schnell wirken“. Kai Wegner, baupolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagte den Funke-Zeitungen: „Wenn sich Anhaltspunkte für einen coronabedingten Rückgang der Sanierungstätigkeit ergeben, sollte dies bei der Prüfung konjunktureller Maßnahmen einbezogen werden.“ Zunächst sollte man die Maßnahmen der Regierung aber wirken lassen. (dts)
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