DIW: Konjunkturerholung mit Schuldenbremse nicht vereinbar
DIW-Chef Marcel Fratzscher sieht im Anstieg der Staatsschulden in der Corona-Krise keinen Grund zur Sorge.
„Da die Zinsen noch auf längere Sicht niedrig bleiben werden, kostet die Bedienung der Corona-Kredite den Staat praktisch nichts oder bringt sogar im Falle von negativen Zinsen Zinseinnahmen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der Deutschen Presse-Agentur.
Schulden für Investitionen in Bildung, Klimaschutz, Innovation und eine starke Infrastruktur seien notwendig, um langfristig gute Arbeitsplätze und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts zu sichern. „Dies schafft Steuereinnahmen, wodurch der Schuldenberg wieder leichter abgetragen werden kann.“
Nach Einschätzung Fratzschers sollte die seit 2009 im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse, die nur in geringem Maße neue Kredite erlaubt, vorerst ausgesetzt bleiben.
Eine baldige Einhaltung der Schuldenbremse würde eine massive wirtschaftliche Vollbremsung erfordern, die vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ihren Arbeitsplatz und vielen Unternehmen ihre Existenz kosten könnte“, warnte der Ökonom.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte jüngst eine Debatte in Gang gesetzt, wie es mit der Schuldenbremse weitergehen soll. Er argumentierte, auch bei strenger Ausgabendisziplin sei diese in den kommenden Jahren nicht einzuhalten. Nach heftiger Kritik aus den eigenen Reihen stellte er klar, die Schuldenbremse im Grundgesetz nicht aufgeben zu wollen.
Schuldenbremse kann nur in Notsituationen vorübergehend aufgehoben werden
Die Schuldenbremse kann nur in Notsituationen vorübergehend aufgehoben werden. Der Bund nahm in der Corona-Krise immense Schulden auf und setzte die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse außer Kraft. Auch 2021 soll sie noch einmal ausgesetzt werden.
Nach Einschätzung Fratzschers sind eine wirtschaftliche Erholung und eine erfolgreiche Transformation der deutschen Wirtschaft in Richtung Klimaschutz und Digitalisierung „mit der Schuldenbremse nicht vereinbar.“ Er forderte eine Reform, die einen zu starken Anstieg der Staatsverschuldung verhindere, „aber gleichzeitig der Politik den notwendigen Spielraum für die nächsten Jahre gibt, um die Grundlage für einen Wirtschaftsaufschwung zu schaffen.“
Die Corona-Krise hatte im vergangenen Jahr tiefe Löcher in den Staatshaushalt gerissen. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gaben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung im vergangenen Jahr 158,2 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Details auch zu Konjunkturentwicklung Ende 2020 gibt die Wiesbadener Behörde am Mittwoch bekannt. (dpa)
Unsere Buchempfehlung
Wirtschaftskrisen können geschaffen und genutzt werden, um Aufstände und Revolutionen zu fördern. Sozialistische Bewegungen werden in Krisenzeiten leicht als „Retter“ angesehen.
Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre war der kritische Augenblick, in dem Europa und die Vereinigten Staaten den Weg zu „Big Government“ (ein übermäßig großer Verwaltungsapparat) und dem heutzutage weit verbreiteten Interventionismus einschlugen. Die Finanzkrise im Jahr 2008 wirkte sich ebenfalls günstig für die Ausweitung einer linksgerichteten Politik aus.
Sozialistische Ideen gelten leicht als „Rettungsweg“ aus der Krise, wenn Politiker verzweifelt nach Lösungen suchen. Doch dies bedeutet, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.
Genau darum geht es im 9. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, es trägt den Titel: „Die kommunistische Wohlstandsfalle“. Hier mehr zum Buch.
Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion