DIHK ist besorgt über China und die Weltwirtschaft
Von den heutigen Verlusten an der Börse blieb keiner der deutschen 30 Dax-Konzerne verschont. Besonders hart traf es die deutschen Autobauer, für die China ein extrem wichtiger Absatzmarkt ist: BMW, Volkswagen und Daimler verloren alle zeitweise um rund fünf Prozent.
"China ist zum Sorgenkind der Weltwirtschaft geworden", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der "Rheinischen Post".
"Die Weiterentwicklung der chinesischen Wirtschaft von einem investitions- zu einem konsumgetriebenen Wachstum verläuft holprig", so der DIHK-Hauptgeschäftsführer.
"Das fulminante Wachstum der letzten Jahre kühlt sich 2016 weiter ab. Das Herunterkühlen der Investitionstätigkeit spüren gerade die deutschen Exporteure von Maschinen, Elektrotechnik und Fahrzeugen."
An der Schwäche der Bauwirtschaft in China hätten auch Zulieferer und Ausrüster zu knabbern. Allerdings bestünden auch bei niedrigerem Wachstum weiterhin gute Absatzchancen für deutsche Unternehmen.
"Das Reich der Mitte bleibt für die deutsche Wirtschaft ein wichtiger Markt." Zudem seien deutsche Unternehmen im Export weltweit sehr breit aufgestellt, nur gut sechs Prozent der Lieferungen seien 2015 nach China gegangen.
Bundesverband des deutschen Groß- und Außenhandels: Kein Grund zur Panik
Anton Börner, Präsident des Bundesverbands des deutschen Groß- und Außenhandels, sieht trotz der Kurseinbrüche in China keinen Grund zur Panik. "Institutionelle Anleger und die Unternehmen durften bis zum Jahresende keine Aktien verkaufen", sagte Börner dem "Tagesspiegel". "Da hat sich einiges angestaut und nun bricht die Staumauer."
Gefahren für die Weltwirtschaft sieht Börner aber nicht. Die Chinesen seien im Ausland nicht verschuldet, eine neue Finanzkrise drohe daher nicht. "Die Ansteckungsgefahr ist übersichtlich", so Börner.
Mögliche Absatzeinbußen in China könnte die deutsche Wirtschaft in den USA oder in Europa ausgleichen. "Man sollte sich nicht in Panikstimmung versetzen lassen", mahnte der Verbandschef. (dts/dpa)
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