DIHK-Studie: Jede zweite Firma kann offene Stellen nicht besetzen
Gut jedes zweite Unternehmen in Deutschland hat trotz Wirtschaftsflaute offene Stellen, die es längerfristig nicht besetzen kann. Das zeigt eine Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 23.000 Unternehmen, über welche die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Demnach kämpfen in manchen Branchen sogar bis zu 80 Prozent der Unternehmen mit anhaltendem Personalmangel – und reduzieren deswegen zuweilen ihr Angebot.
Eine wichtige Ursache sieht der Kammer-Dachverband im zunehmenden Einfluss des demographischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt. Manche Unternehmen sähen sich „gezwungen ihr Angebot einzuschränken oder Aufträge abzulehnen“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der Zeitung.
Folgeprobleme reichten zunehmend aber auch über den einzelnen Betrieb hinaus. Mangel an IT-Kräften bremse den Fortschritt im Bereich Digitalisierung und Datensicherheit. Zudem gerate der Ausbau öffentlicher Infrastruktur ins Stocken, weil auch Baufirmen und Planungsbüros Personal fehle.
Demographischer Wandel stellt Wirtschaft vor Probleme
„Der Demografie-Countdown läuft“, warnte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. Denn in den kommenden 15 Jahren werde die Zahl verfügbarer Arbeitskräfte in Deutschland weiter sinken, voraussichtlich um bis zu sechs Millionen.
Konkret berichteten in der DIHK-Erhebung 47 Prozent der Unternehmen, dass sie offene Stellen längerfristig nicht besetzen könnten. Im Vorjahresvergleich sei der Anteil damit trotz deutlich abgeschwächter Konjunktur nur um zwei Prozentpunkte zurückgegangen.
In der besonders vom Abschwung betroffenen Industrie sei der Anteil zwar von 53 auf 45 Prozent gesunken, heißt es in der DIHK-Erhebung, über welche die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Dafür sei er aber etwa im Sicherheitsgewerbe von 71 auf 79 Prozent und unter den Gesundheits- und Sozialdienstleistern sogar von 71 auf 80 Prozent gestiegen. Die Daten für den neuen „DIHK-Fachkräftereport“ wurden mit einer breit angelegten Unternehmensbefragung im Herbst 2019 erhoben. (dts)
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