Deutschland schließt Liefervertrag für Corona-Medikament Molnupiravir ab

Die neuesten Entwicklungen im Überblick rund um die Corona-Maßnahmen, -Politik und -Impfung.
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COVID-19 Medikament MOLNUPIRAVIR.Foto: iStock
Epoch Times2. Dezember 2021

17:50 Uhr: Krankschreibung per Telefon bleibt weiter möglich

Menschen, die an leichten Atemwegserkrankungen leiden, können sich weiterhin telefonisch krankschreiben lassen – und zwar für bis zu sieben Tage. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, wie es in einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im Gesundheitswesen vom Donnerstag heißt.

Die Ärzte müssen sich dabei aber durch eine eingehende Befragung vom Zustand der Patienten überzeugen, wie es in dem Beschluss weiter heißt. Die telefonische Krankschreibung war im Zuge der Corona-Pandemie erstmals im vergangenen Jahr eingeführt und seither mehrfach verlängert worden.

Zudem können Behandlung auch weiterhin per Video stattfinden, wenn dies aus therapeutischer Sicht möglich ist und die Patienten einverstanden sind. Außerdem entschied der G-BA, dass Heilmittel-Verordnungen auch dann gültig bleiben, wenn es zu einer Leistungsunterbrechung von mehr als 14 Tagen kommt.

14:40 Uhr: Deutschland schließt Liefervertrag für Corona-Medikament Molnupiravir ab

Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Liefervertrag für das Corona-Medikament Lagevrio mit dem US-Pharmakonzern Merck abgeschlossen. Deutschland erhalte in den kommenden Monaten 80.000 Einheiten des Medikaments mit dem Wirkstoff Molnupiravir, bestätigte das Ministerium auf Anfrage einen Bericht des „Handelsblatts“ vom Donnerstag. Erste Lieferungen sind demnach für Dezember geplant.

Die Zulassung des Medikaments durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA steht zwar noch aus. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) konnte jedoch „aufgrund der vorgelegten Daten eine nationale Erlaubnis aussprechen“, sagte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem „Handelsblatt“. „Damit kann das Produkt schon vor Zulassung zur Verfügung gestellt werden.“

Das antivirale Medikament verringere die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremse damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Die Pillen haben den Vorteil, dass sie einfach zu Hause eingenommen werden können. Andere Mittel wie das antivirale Medikament Remdesivir müssen dagegen intravenös verabreicht werden.

Molnupiravir war Anfang November in Großbritannien als erstem Land weltweit zugelassen worden. Kürzlich sprach sich auch ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA mehrheitlich für die Zulassung aus.

13:05 Uhr: Bundesregierung verlängert Corona-Sonderprogramm der KfW

Die geschäftsführende Bundesregierung hat sich offenbar darauf verständigt, das Sonderprogramm der staatlichen KfW-Bank für Corona-notleidende Unternehmen bis Ende März zu verlängern. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Es wäre zum Jahresende ausgelaufen. Das KfW-Sonderprogramm beinhaltet schnelle und zinsgünstige Kredite für Unternehmen. Mehr als 50 Milliarden Euro hat die Förderbank darüber bislang bereitgestellt.

Der Punkt findet sich auch in der aktuellen Beschlussvorlage der am Donnerstag stattfindenden Ministerpräsidentenkonferenz, der Passus ist aber eingeklammert, also noch strittig. Allerdings braucht der Bund das Einverständnis der Länder für die Verlängerung nicht und hat daher dem Vernehmen nach im Vorfeld bereits den Beschluss für die Verlängerung gefasst.

11:14 Uhr: Deutschland sichert sich Covid-Medikament von Merck

Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Liefervertrag für das Covid-Medikament Lagevrio mit dem US-Pharmaunternehmen Merck abgeschlossen. Das bestätigte das Ministerium dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Demnach erhält Deutschland in den kommenden Monaten 80.000 Einheiten des Medikaments mit dem Wirkstoff Molnupiravir.

Erste Lieferungen seien für Dezember geplant. Die Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) steht zwar noch aus – das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) konnte jedoch „aufgrund der vorgelegten Daten eine nationale Erlaubnis aussprechen, damit kann das Produkt schon vor Zulassung zur Verfügung gestellt werden“, sagte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Zeitung. „Unser Ziel ist es, neben Impfstoffen auch vielversprechende Medikamente gegen Covid-19 frühzeitig für Deutschland zu sichern.“

10:38 Uhr: Göring-Eckardt fordert Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat für Regionen mit hohen Corona-Zahlen Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte gefordert. „Wir gehen in eine Phase, wo der Impfschutz eben auch nachlässt“, sagte Göring-Eckardt am Donnerstag im RBB-Inforadio. Dies gelte besonders für ältere Menschen und solche, die aus beruflichen Gründen früh geimpft worden seien und nun eine Auffrischungsimpfung bräuchten.

Göring-Eckardt warf dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, die notwendige Auffrischungskampagne „nicht ordentlich vorbereitet“ zu haben. „Das Boostern muss jetzt sehr, sehr viel schneller passieren“, sagte die Grünen-Politikerin. Nach breit erfolgten Auffrischungsimpfungen sei es auch wieder möglich, „den Unterschied zwischen geimpft und ungeimpft auch wirklich sehr konsequent“ zu machen.

10:37 Uhr: SPD-Mann Lauterbach: Kein Spiel mehr als 5000 Zuschauer

Karl Lauterbach fordert kurz vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern eine Obergrenze für Fußballspiele.

„Aus meiner Sicht sollte kein Spiel mehr als 5.000 Zuschauer haben“, schrieb Lauterbach auf Twitter mit Blick auf das umstrittene rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende vor 50.000 Fans.

Am Mittwoch war der Corona-Inzidenzwert in Köln sprunghaft gestiegen. „Es war sicher nicht das Spiel allein. Aber es hat beigetragen. Das Spiel hätte so nie genehmigt werden dürfen“, schrieb Lauterbach. Nach Angaben der Stadt Köln vom Mittwoch gebe es allerdings noch keinen Infektionsfall mit Bezug zum Bundesligaspiel vom Samstag. Am Donnerstag beraten Bund und Länder über schärfere Maßnahmen. Dabei geht es auch um Einschränkungen bei Großveranstaltungen.

10:27 Uhr: Söder bringt Impfpflicht für Kinder ab zwölf Jahren ins Spiel

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Corona-Impfpflicht für Kinder ab zwölf Jahren ins Spiel gebracht. „Darüber muss man diskutieren“, sagte Söder am Mittwochabend im Bayerischen Rundfunk. „Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist, ab zwölf, auch stattfinden würde.“

Söder argumentierte, dass Jugendliche rasch geimpft werden könnten. Zudem würde eine Impfpflicht auch für sie „die Schulen absolut sicher machen und dazu führen, dass nicht nur die Klavierstunde, sondern auch der Tennisplatz für die Jugendlichen ohne Probleme schnell machbar ist“.

Gegen eine Impfpflicht für Kinder sprach sich unterdessen der SPD-Politiker Karl Lauterbach aus. „Ich bin für eine allgemeine Impfpflicht. Aber das spricht nicht die Kinder an. Das ist klar“, sagte Lauterbach am Mittwochabend im Sender RTL.

10:00 Uhr: IW erwartet Milliardeneinbußen im Einzelhandel und Gastgewerbe durch 2G

Eine umfassende Anwendung der 2G-Regel dürfte dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge zu deutlichen Gewinneinbußen im Einzelhandel und im Gastgewerbe führen. „Wir gehen davon aus, dass 2G beim stationären Einzelhandel zu Umsatzeinbußen im Dezember von etwa 5,3 Milliarden Euro führen würde“, sagte IW-Experte Christian Rusche am Donnerstag. Auch in Gastronomie und Hotellerie sei die Lage „prekär“.

Eine flächendeckende Einführung von 2G würde die Unternehmen im zweiten Jahr in Folge im wichtigen Weihnachtsgeschäft treffen. Insbesondere kleine Betriebe würden von den Maßnahmen hart getroffen. „Vieles spricht dafür, dass zahlreiche Inhaber überlegen würden, ob es sich noch lohnt, das Geschäft zu öffnen“, sagte Rusche weiter.

Im Bereich der Gastronomie und der Hotellerie dürfte eine Einführung der 2G-Regel den IW-Berechnungen zufolge im Dezember zu zusätzlichen Einbußen in Höhe von rund einer Milliarde Euro führen. Zusätzlich entstehe den Unternehmen Aufwand durch Einlasskontrollen. Auch im Gastgewerbe sei deshalb fraglich, ob Unternehmer ihre Betriebe dann in den Wintermonaten geöffnet ließen.

Generell stelle sich die Frage, welche Betriebe sich über die vierte Welle der Pandemie retten könnten. „Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, die finanziellen Hilfen für die Betroffenen Handelsunternehmen auszuweiten und bürokratische Hürden bei der Gewährung der Hilfen zu beseitigen“, forderte Rusche.

7:30 Uhr: Weil droht Impfverweigerern mit harten Sanktionen

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) drängt mit Blick auf eine mögliche allgemeine Impfpflicht darauf, Verstöße mit harten Sanktionen zu ahnen. „Verstöße werden sicher mit Bußgeldern sanktioniert werden“, sagte er dem „Handelsblatt“. Außerdem gebe es eine Fülle von öffentlichen Angeboten oder auch den Arbeitsplatz, von denen Ungeimpfte bei einer flächendeckenden 2G-Regel ausgeschlossen werden könnten.

Eine allgemeine Impfpflicht könnte so die Impfquote wesentlich erhöhen. „Es braucht allerdings eine Vorlaufphase, damit sich Ungeimpfte auf diese Pflicht einstellen und die Impfung nachholen können.“ Weil zeigte sich auch offen für ein Impfregister, um einen Überblick über den Impfstatus der Bürger zu erhalten. „Ich finde nicht, dass wir mehr öffentliche Register schaffen sollten als unbedingt nötig“, sagte Weil: „Wenn eine allgemeine Impfpflicht allerdings ohne ein solches Register nicht umsetzbar ist, dann sollten wir es einrichten.“ Die Alternative zur Impfpflicht sei „ein Zustand, den wir alle miteinander als ziemlich unerträglich ansehen“. Ohne einen permanent hohen Impfschutz „hätten wir katastrophale Verhältnisse“.

7:25 Uhr: Omikron jetzt auch in den USA nachgewiesen

Die USA haben ihren ersten bestätigten Fall der neuen Corona-Variante Omikron. Das berichteten verschiedene US-Medien am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. Mindestens eine Person in Kalifornien habe sich mit der Variante infiziert.

Sie soll vollständig geimpft gewesen sein und befinde sich in Selbstisolation. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Omikron in Amerika nachgewiesen wurde. Zuvor hatte es schon sieben bestätigte Fälle in Kanada gegeben, auch in Südamerika tauchte die Variante bereits auf. Virologen rund um den Globus untersuchen weiterhin fieberhaft, ob Omikron wirklich leichter übertragbar ist, wie es zunächst beim Auftauchen in Südafrika schien. Auch die Frage, wie wirksam die Impfstoffe sind, wird untersucht. Erste Ergebnisse werden allerdings nach Ansicht von Experten frühstens in einige Tagen, vielleicht auch erst in einigen Wochen erwartet.

7:21 Uhr: Hausärzte gegen Impf-Ausweitung auf Apotheken und Zahnarztpraxen

Vor dem geplanten Bund-Länder-Treffen am Donnerstag hat sich der Deutsche Hausärzteverband dagegen ausgesprochen, auch in Apotheken und Zahnarztpraxen Impfungen anzubieten. „Die Apotheken und Zahnärzte ins Boot zu holen, ist eine vollkommene Absurdität“, sagte Verbandsvize Markus Beier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Er zeigte sich besorgt, dass das Impf-Tempo auf diese Weise sogar reduziert werden könnte: „Weitere Bezugsberechtigte beschleunigen die Impfkampagne nicht, sondern verzögern sie eher.“

Das Problem bei der Auslieferung der Impfstoffe sei derzeit, dass „mit der Gießkanne verteilt und mit dem Rasenmäher gekürzt wird“, so der Vize-Chef des Hausärzteverbands, der selbst in Erlangen praktiziert. „Jeder, der eine Arztnummer hat, kann gleichviel Impfstoff bestellen – die Hausärztin auf dem Land, die tausend Menschen versorgt, genauso viel wie der Radiologe in einer Klinik in der Stadt.“ Umgekehrt würden die Lieferungen auch für alle gleich gekürzt. Im Ergebnis gebe es viel Impfstoff dort, wo viele Ärzte angestellt sind, und wenig, wo die Anzahl geringer ist. „Der ländliche Raum wird so strukturell benachteiligt“, sagte Beier den Funke-Zeitungen.

Wenn die Kampagne in dieser Art weiterlaufe, werde man auf dem Land bald keine Termine mehr vereinbaren können. „Das bremst die Impfkampagne jetzt. In zwei bis drei Wochen wird es sie komplett abwürgen.“ Die Hausärzte fordern deshalb einen Änderung des Verteilungsschlüssels für die Impfstoffe. „Hausärzte, Kinder- und Jugendärzte, Gynäkologen, HNO- und Fachärzte für Inneres müssen deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung gestellt bekommen als andere“, sagte Beier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das sind die Praxen, in denen die Leute sich massiv impfen lassen.“ Wenn genug Impfstoff die Praxen erreiche, seien zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Impfungen am Tag machbar. „Wir brauchen jetzt ganz schnell das verlässliche Signal, dass der Nachschub an Impfstoff nicht abreißt“, sagte Beier.

7:00 Uhr: Gewerkschaften offen für Impfpflicht

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zeigt sich offen für eine allgemeine Corona-Impfpflicht und fordert bundesweit 2Gplus. „Es braucht klare Absprachen, damit die Menschen durch unterschiedliche Vorgehensweisen in den Ländern nicht weiter verunsichert werden“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Einschränkungen sollten nach den Worten von Hoffmann je nach regionaler Corona-Gefahrenlage ausdifferenziert werden.

Zugleich müsse eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern gelten, „wann genau welche Maßnahmen zu ergreifen sind“. Hoffmann plädierte für eine bundesweite 2Gplus-Regelung. Er hob hervor: „Die Testungen werden leider auch für Geimpfte und Genesene notwendig sein, weil auch sie nicht vollends sicher vor Infektionen geschützt sind. Außerdem muss die 3G-Regelung in der Arbeitswelt eingehalten werden.“

Mit Blick auf eine Impfpflicht forderte Hoffmann eine sachliche und offensive Debatte mit dem Ziel, einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu sichern. Daraus müssten dann die „Konsequenzen gezogen und Vorbereitungen für eine allgemeine Impfpflicht getroffen werden“. Der Gewerkschafter sagte, die Meinungen darüber, „ob die allgemeine Impfpflicht geboten ist oder nicht, gehen in der Bevölkerung, aber auch in den Gewerkschaften weit auseinander“.

Im Kern müsse abgewogen werden, ob eine Impfpflicht verhältnismäßig und eine geeignete Maßnahme sei, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Kurzfristig sei eine Impfpflicht keine Lösung für die aktuellen Probleme. Sie könne nach Einschätzung fast aller Experten aber ein wirksames Instrument sein, „um im kommenden Jahr eine fünfte Infektionswelle zu verhindern“. (dts)

+++ 1. Dezember +++

17:19 Uhr: Weil kündigt im Fall einer Impfpflicht 2G am Arbeitsplatz an

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat erste Sanktionen angedeutet, die auf Menschen zukommen könnten, wenn sie sich im Falle einer allgemeinen Impfpflicht nicht impfen ließen. Möglich seien Bußgelder, aber auch 2G am Arbeitsplatz, sagte er am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin. „Wenn es eine gesetzliche Pflicht gibt, sich impfen zu lassen, dann sind Arbeitgeber durchaus berechtigt, dann auch Arbeitnehmern zu sagen: Unter den Bedingungen kann er nicht an seinen Arbeitsplatz kommen. Und das ist dann sicherlich eine sehr fühlbare Konsequenz einer Impfpflicht“, sagte er.

Weil hatte sich als erster sozialdemokratischer Landeschef für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Der entscheidende Anstoß sei für ihn das Aufkommen der Omikron-Variante gewesen: „Wir brauchen einen hohen dauerhaften Immunschutz in unserer ganzen Gesellschaft und den kriegen wir nach Lage der Dinge nur mit einer allgemeinen Impfpflicht, insoweit bin ich persönlich klüger geworden.“ Alles andere wäre ihm jedoch lieber gewesen, so Weil, aber er glaube nicht mehr daran, es ohne die Impfpflicht zu schaffen. „Wir haben alle miteinander das größte Interesse daran, da dauerhaft rauszukommen.“ Aber das gelinge nur, wenn das nicht eine große Mehrheit in unserer Gesellschaft allein mache, sondern wenn fast alle mitmachten.

14:30 Uhr: Wüst kündigt Ministerpräsidentenkonferenz für Donnerstag an

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat für Donnerstag eine offizielle Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Krise angekündigt.

Dabei soll es unter anderem um umfangreiche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte gehen, wie der aktuelle Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch sagte. Als weitere Themen nannte er eine deutliche Verringerung der Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen, eine Ausweitung der 2G-Regeln (also Zugang nur für Geimpfte und Genesene), die kurzfristige Umsetzung der Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sowie die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht.

Wüst sprach sich für eine baldige Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht aus. „Es muss jetzt zügig gehen, es muss aber auch mit Sorgfalt gemacht werden“, sagte Wüst am Mittwoch bei einer Sondersitzung im Düsseldorfer Landtag.

14:05 Uhr: Von der Leyen will eine allgemeine Impfpflicht in der EU prüfen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich dafür ausgesprochen, eine allgemeine Corona-Impfpflicht in der Europäischen Union zu prüfen. „Wir sollten möglicherweise über eine verpflichtende Impfung in der EU nachdenken“, sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Sie begründete dies mit der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante trotz der Tatsache, dass sich bisher auch vollständig geimpfte Bürger infiziert haben.

Die Impfpflicht sei „eine Diskussion, die geführt werden muss“, sagte von der Leyen weiter. Es brauche dazu einen gemeinsamen Ansatz in den Mitgliedstaaten. Für Deutschland hatte der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag ein Gesetzgebungsverfahren für eine allgemeine Impfpflicht angekündigt. Es könnte nach seinen Worten noch in diesem Jahr eingeleitet werden.

Die Pandemie ist am 16. und 17. Dezember auch Thema auf dem ersten EU-Gipfel, an dem Scholz als Kanzler teilnehmen dürfte.

12:15 Uhr: Immer noch „dieselbe Krankheit“: Schweden setzt „Corona-Sonderweg“ trotz Omikron fort

Auch angesichts der neuen Omikron-Variante des Coronavirus will Schweden seinen Sonderweg in der Corona-Krise fortsetzen. Die Strategie habe in der Vergangenheit funktioniert, „bisher sehen wir keinen Grund, warum sie jetzt nicht funktionieren sollte“, sagte Chef-Epidemiologe Anders Tegnell der Nachrichtenagentur AFP. Schließlich handele es sich immer noch „um dieselbe Krankheit“.

Im Gegensatz zu anderen Ländern weltweit wurde in Schweden im Zuge der Corona-Pandemie nie eine Ausgangssperre verhängt, bis auf wenige Ausnahmen müssen keine Masken getragen werden – stattdessen setzten die Behörden darauf, dass sich die Bürger freiwillig an die empfohlenen Maßnahmen halten.

Seit Mittwoch wird allerdings erstmals bei Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern ein Impfpass verlangt – Zutritt haben dann nur noch vollständig Geimpfte. Diese Maßnahme war noch vor Bekanntwerden von Omikron entschieden worden.

10:55 Uhr: FDP-Gesundheitspolitikerin sieht allgemeine Impfpflicht „sehr skeptisch“

FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus hat sich zurückhaltend zum geplanten Gesetzentwurf für eine allgemeine Corona-Impfpflicht geäußert. „Ich selbst kann mir eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gut vorstellen, aber bei einer allgemeinen Impfpflicht bin ich immer noch sehr skeptisch“, sagte Aschenberg-Dugnus am Mittwoch in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. Es gelte genau hinzuschauen, wie diese Pflicht ausgestaltet sei.

Mit Blick auf das vom designierten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte Gesetzgebungsverfahren für die allgemeine Impfpflicht sagte Aschenberg-Dugnus: „Ich bin froh, dass wir darüber in Einzelanträgen entscheiden können.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP hat sich außerdem gegen strikte bundeseinheitliche Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Wichtig sei, dass weiterhin regional unterschieden werde, sagte Aschenberg-Dugnus den Sendern RTL und n-tv. „Sie können einem Land wie Schleswig-Holstein, mit einem niedrigen Hospitalisierungsindex, nicht die gleichen Maßnahmen vorschreiben, wie etwa Bayern, mit übervollen Intensivstationen.“

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa sind auch die Anhänger FDP im Hinblick auf die allgemeine Corona-Impfpflicht gespalten. 52 Prozent von ihnen unterstützen die Maßnahme demnach, 48 Prozent sind dagegen.

10:20 Uhr: Kinder-Impfstoff soll eine Woche früher kommen

Der Kinder-Impfstoff gegen das Coronavirus wird nach Angaben des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) eine Woche früher zur Verfügung stehen. „Wir konnten erreichen, dass der Impfstoff für die fünf- bis elfjährigen Kinder EU-weit eine Woche früher ausgeliefert wird“, schrieb Spahn am Mittwoch auf Twitter. Das habe der Hersteller zugesichert. In Deutschland sollte der Impfstoff bislang ab dem 20. Dezember zu Verfügung stehen, geplant sind 2,4 Millionen Impfdosen für Kinder.

Spahn schrieb zudem weiter, dass die Zahl der Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus die Marke von zehn Millionen überschritten habe. „Diese Zahlen wollen wir bis Weihnachten mehr als verdoppeln,“ so der CDU-Politiker.

Bund und Länder hatten nach ihren Beratungen am Dienstag mitgeteilt, bis Weihnachten würden 30 Millionen Corona-Impfungen angestrebt. Um dies zu ermöglichen, sollen auch Zahnärzte sowie Apotheken impfen dürfen. Beschlüsse dazu sollen auf der für Donnerstag angesetzten Ministerpräsidentenkonferenz gefasst werden.

7:56 Uhr: Thüringens Innenminister warnt vor Teilnahme an Corona-Protesten

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat die Bürger in seinem Bundesland vor einer Teilnahme an Corona-Protesten gewarnt. „Man muss wissen, dass man sich an einer Versammlung beteiligt, die so im Grunde nicht genehmigungsfähig wäre“, sagte der SPD-Politiker „MDR Aktuell“. Es entspreche nicht den geltenden Regeln.

Zudem müsse man schauen, mit wem man da auf die Straße gehe und wer das organisiere, fügte Maier hinzu. „Das ist sehr häufig halt aus dem rechtsextremen Bereich.“ Der Thüringer Innenminister forderte weniger Aufmerksamkeit für „die protestierende Minderheit“. Zudem brauche es mehr öffentliche Gegenstimmen.

Zuletzt hatten mehrere Tausend Menschen an Protesten in Thüringen teilgenommen. So gab es zum Beispiel alleine in Erfurt am Montag rund 650 Teilnehmer bei einem „Corona-Spaziergang“.

7:26 Uhr: Zahnärzte wollen boostern

Deutschlands Zahnärzte sind bereit, gegen Corona zu impfen. „Wir stehen als Zahnärzteschaft bereit, bei der dringend notwendigen Beschleunigung der Booster-Impfung die ärztlichen Kollegen zu unterstützen“, sagte der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Christoph Benz, der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Die Kollegen hätten durch Studium und Praxis medizinische Expertise, sie setzten jeden Tag Spritzen.

„Natürlich helfen wir! Auch, wenn die Terminkalender bei uns gerade zum Jahresende übervoll sind.“ Benz forderte den Bund auf, nun rasch die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen: „Da Impfen allerdings eine rein ärztliche, keine zahnärztliche Leistung ist, muss zunächst eine gesetzliche Ausnahme geschaffen werden.“ Man wünsche sich, dass der Bund ein bürokratiearmes Impfangebot schaffe und nicht das Engagement der Kollegen „durch unverhältnismäßige Auflagen und Hürden“ ausbremse.

Zugleich forderte der Zahnärzte-Präsident den Bund auf, die Testpflichten für Praxen im Infektionsschutzgesetz wieder zurückzunehmen. „Einige Bundesländer haben die Umsetzung dieser unausgegorenen Regeln zu Recht teilweise ausgesetzt. Eine Bundeslösung fehlt aber immer noch. Das sollte schnell gelöst werden. Es bindet wichtige Testkapazitäten, die wir jetzt an allen anderen Stellen im Land so dringend brauchen“, so Benz.

7:14 Uhr: US-Expertengremium empfiehlt Einsatz von Corona-Medikament Molnupiravir

Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Zulassung des Corona-Medikaments Molnupiravir des US-Pharmakonzerns MSD ausgesprochen. Die Wissenschaftler votierten mit 13 zu zehn Stimmen für den Einsatz der auch unter dem Namen Lagevrio bekannten Pillen, die vor schweren Covid-19-Verläufen schützen sollen. Es wird nun damit gerechnet, dass die FDA bald eine Notfallzulassung für das Medikament erteilt.

Das antivirale Medikament verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Die Pillen haben den Vorteil, dass sie einfach zu Hause eingenommen werden können. Andere Mittel wie das antivirale Medikament Remdesivir müssen dagegen intravenös verabreicht werden.

Der Hersteller Merck Sharp & Dohme (MSD) hatte am Freitag Ergebnisse einer klinischen Studie vorgelegt, denen zufolge Molnupiravir weniger wirksam ist als bislang angegeben. Den Daten zufolge senkt das Medikament das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes um 30 Prozent. Anfang Oktober hatte das Unternehmen auf Grundlage vorläufiger Zahlen noch von einer Senkung um 50 Prozent gesprochen.

Molnupiravir war Anfang November in Großbritannien als erstem Land weltweit zugelassen worden. Dort wird es unter dem Namen Lagevrio vertrieben. Derzeit prüft die EU-Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung und könnte nach eigenen Angaben „innerhalb weniger Wochen“ eine Stellungnahme abgeben.

6:45 Uhr: Handel lehnt 2G-Vorschrift ab

Der Handel in Deutschland lehnt einen möglichen Zugang zu Geschäften nur für Geimpfte und Genese ab. „2G bundesweit und flächendeckend im Handel einzuführen, wäre vollkommen unverhältnismäßig und würde noch dazu am Ziel vorbeigehen“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), der Deutschen Presse-Agentur. Hygienekonzepte, Maskenpflicht und Abstandsregeln sorgten dafür, dass der Einzelhandel trotz vieler Millionen Kundenkontakte pro Tag kein Infektionsherd sei.

Bund und Länder planen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie härtere Maßnahmen. Details sollen bis Donnerstag ausgearbeitet werden, um dann zu gemeinsamen Beschlüssen zu kommen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte. Unter anderem wollen Bund und Länder demnach über eine Ausweitung der 2G-Regel auf den Einzelhandel entscheiden. Ausgenommen werden sollen Geschäfte des täglichen Bedarfs.

Im Weihnachtsgeschäft führten weitere Maßnahmen zu Unsicherheit sowohl im Handel als auch bei der Kundschaft, kritisierte Genth. „Frequenzen und Umsätze könnten durch 2G einbrechen und das ursprünglich als Hoffnungsschimmer betrachtete Weihnachtsgeschäft bedrohen.“

Mit dem Impfen habe man den Schlüssel zum Weg aus der Krise bereits in der Hand. Gefragt seien niedrigschwellige Impfangebote, zudem sei es an der Zeit für eine Impfpflicht. (dpa/dts/afp/red)



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