Deutschland droht Pleitewelle: Zig Unterlagen und lange Bearbeitungszeiten bremsen Staatshilfen aus
Angesichts einer drohenden Pleitewelle in der Corona-Krise haben Wirtschaftsverbände Kritik an zu komplizierten Programmen zu Notkrediten geäußert. Hilfen müssten nun schnellstmöglich bei den Firmen ankommen, um Liquidität sicherzustellen.
DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte am Freitag: „In der aktuellen Situation werden an sich gut wirkende Soforthilfen wie Steuerstundungen, Zuschüsse und staatliche Kreditgarantien ausgebremst, wenn sie jetzt nicht schnell und einfach funktionieren.“ Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kündigte am Freitag an, die Hilfen sollten ab Montag zur Verfügung stehen.
Die Bundesregierung hatte ein unbegrenztes Kreditprogramm beschlossen, um angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise die Liquidität der Firmen sicherzustellen. Die staatliche Förderbank KfW und die Kreditwirtschaft hatten am Mittwoch erklärt, Unternehmen könnten ab sofort Hilfskredite beantragen.
Die KfW bietet den Geschäftsbanken je nach Programm an, 70 bis 80 Prozent des Kreditrisikos zu übernehmen. Das soll den Finanzinstituten die Vergabe von Darlehen erleichtern. Die Förderbank erhält dafür staatliche Garantien.
Familienunternehmen beklagen lange Kreditprüfungen
Auch andere Wirtschaftsverbände beklagten, die Hilfen kämen nicht schnell genug an. Familienunternehmen sprachen von „Konstruktionsmängeln“. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, sagte der dpa: „Erste Erfahrungen von Familienunternehmen zeigen, dass es zu langen Kreditprüfungen kommt und dramatische Engpässe drohen.“
Die betroffenen Unternehmen müssten schnell mit Liquidität versorgt werden. „Das geht nur mit Pauschalbewilligungen im Schnellverfahren.“
Die Sprecherin von Altmaier sowie ein Sprecher von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) bekräftigten, die Bundesregierung werde alles Notwendige tun, um Firmen und Jobs zu schützen.
DIHK-Präsident Schweitzer sagte, es sei für viele Unternehmer unverständlich, wenn sie aufwändig nachweisen sollten, dass sie wirklich von der Krise betroffen seien.
Das lässt sich doch alles im Nachhinein untersuchen. Die Hilfen müssen in der nächsten Woche bei den vielen Solo-Selbständigen, bei den Kleinstunternehmen und bei den Mittelständlern ankommen, sonst kommen sie für viele aus diesem Kreis zu spät.“
Schweitzer fügte hinzu: „Die Nerven vieler Unternehmer liegen blank, denn sie haben bereits einige Wochen Durststrecke hinter sich. Zugleich hat sich die Zahl der betroffenen Betriebe und Branchen aufgrund immer neuer Verschärfungen der Anti-Corona-Maßnahmen beinahe im Tagesrhythmus erhöht.“
Unmut bei vielen Unternehmen
Mittelstandspräsident Mario Ohoven sagte der dpa: „Bei unseren Mitgliedsunternehmen wächst erkennbar der Unmut über die schleppende Umsetzung der staatlichen Hilfsmaßnahmen.“ So liefen die KfW-Hilfsprogramme über die Hausbanken, was das Verfahren verzögere und verkompliziere. „Der Mittelstand braucht jetzt vor allem schnelle Hilfe, damit wir den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen.“ Komme die Hilfe zu spät, drohe ein Kahlschlag gerade bei den kleinen Gewerbetreibenden und Selbstständigen.
Die angeschlagene Restaurantkette Vapiano, die am Freitag meldete, sie sei zahlungsunfähig, richtete einen „dringenden Appell an die Bundesregierung“ zur schnellen Umsetzung der wirtschaftlichen Hilfen. Damit hofft der Vorstand, den innerhalb einer Frist von drei Wochen gebotenen Insolvenzantrag doch noch abwenden zu können.
Die von der Regierung in Aussicht gestellte „KfW-Corona-Hilfe“ zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen sei „zum jetzigen Zeitpunkt offenbar“ nicht verfügbar, da eine Antragstellung über die dafür zuständigen Hausbanken derzeit noch nicht möglich sei.
Bis zu drei Wochen Bearbeitungszeit
Auch das Beispiel eines anderen Unternehmens zeigt die schwierige Lage: Meinolf Brauer ist Chef des Dienstleisters Walter Services GmbH in Siegburg, einem Unternehmen aus der Call Center Industrie mit 2000 Mitarbeitern an neun Standorten. „Wir verlagern derzeit die Arbeit von den Call Centern ins Home Office“, sagte Brauer der dpa. Die Firma bediene unter anderem Hotlines für Apotheken, Patienten und die Pharmabranche.
Brauer sagte, er habe bei seiner Hausbank einen Antrag auf einen KfW-Corona-Notfallkredit gestellt, um Liquidität sicherzustellen: „Die hat aber gesagt, sie braucht noch zig Unterlagen wegen der KfW-20-Prozent-Hürde.“
Die Bearbeitung könne zwei bis drei Wochen dauern. Es sei aber nun Zeit für beherztes Handeln, nicht für Zögern und Zaudern.
Die Bundesregierung müsse die 20-Prozent-Haftungsregel für Kredite sofort „sprengen“ und die Schleusen öffnen, sagte der Unternehmer. „Der Staat muss 100 Prozent des Risikos übernehmen. Sonst droht schon bald eine riesige Pleitewelle bei kleinen Unternehmen.“ (dpa)
Unsere Buchempfehlung
Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.
Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.
In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.
Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion