Deutsche Wirtschaft leidet unter Spannungen im Verhältnis zur Türkei

Die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen haben durch das belastete Verhältnis beider Staaten Schaden genommen: "Die Sicherheitslage erschwert die Reisetätigkeit von Wirtschaftsvertretern und verzögert somit die Durchführung von Projekten."
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Türkische Straßenhändler in Berlin-Kreuzberg, 2013Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2016

Die Geschäftsaussichten deutscher Unternehmen in der Türkei für 2017 seien "nur noch gedämpft positiv", sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der "Welt am Sonntag". "Die Sicherheitslage erschwert die Reisetätigkeit von Wirtschaftsvertretern und verzögert somit die Durchführung von Projekten."

Zudem hätten die Äußerungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan zuletzt immer wieder zu Wechselkursschwankungen und damit zu höheren Absicherungskosten für deutsche Firmen geführt, sagte Treier.

"Gerade die mittelständischen Betriebe sind deshalb bei ihrem Türkeigeschäft aktuell zurückhaltend." Ähnlich ist die Stimmungslage beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): "Wir betrachten die aktuellen Entwicklungen in der Türkei mit Sorge", sagte Präsident Ulrich Grillo.

"Für die Wirtschaft sind verlässliche Rahmenbedingungen und Planbarkeit zentral, von ihnen hängen Investitionsentscheidungen ab." In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen immer enger geworden.

Gab es Mitte der 1990er Jahre nur 500 Firmen mit deutscher Beteiligung in der Türkei, sind es heute weit über 5.000. Allein 2014 investierten deutsche Anleger mehr als neun Milliarden Euro in der Türkei und waren damit hinter den Niederlanden zweitgrößter Auslandsinvestor.

Zudem ist Deutschland für die Türkei der wichtigste Handelspartner. Das Handelsvolumen erreichte 2015 einen Rekord in Höhe von 36,8 Milliarden Euro. (dts)



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