Deutsche Wirtschaft fordert Ende der Russland-Sanktionen
Die deutsche Wirtschaft fordert ein Ende der Sanktionen gegen Russland. Der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Eckhard Cordes sagte: „Die aktuelle Entwicklung übertrifft selbst unsere schlimmsten Befürchtungen“. In diesem Jahr dürften die Exporte um 9 Milliarden Euro einbrechen – 2014 waren es 6,5 Milliarden.
„Die negative Entwicklung seit Beginn der Sanktionen bedroht in Deutschland unmittelbar 150.000 Arbeitsplätze.“ Insbesondere Mittelständler sind betroffen, wobei mit bis zu 290.000 gefährdeten Arbeitsplätzen gerechnet wird.
Aus diesem Grund sei ein „Einstieg in den Ausstieg aus den Wirtschaftssanktionen“ nötig, so Cordes. Der Ost-Ausschuss vertritt 220 Unternehmen und fünf große Wirtschaftsverbände Deutschlands
Deutschland verliert seine langfristigen Kunden in Russland, da China nicht schläft und inzwischen das Handelsvolumen zwischen Russland und Deutschland übertroffen hat. Neben den wirtschaftlichen Kontakten geht auch politischer Einfluss verloren.
Die EU selbst spielt die Auswirkungen herunter, die Folgen auf die Sanktionen auf die europäische Wirtschaft seien „relativ klein und handhabbar“.
Vernichtung von 2,4 Millionen Arbeitsplätzen durch die EU-Sanktionen
Ein neues Gutachten des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung spricht von über zwei Millionen gefährdeten Arbeitsplätzen in Europa. Weiterhin könnten der EU ca. 100 Milliarden Euro verloren gehen.
Es ist damit zu rechnen, dass in Deutschland insgesamt 500.000 und in Europa 2,4 Millionen Arbeitsplätze wegen den Sanktionen vernichtet werden. Auch in Italien und Spanien sind hunderttausende Arbeitsplätze in Gefahr, allein in Polen wird mit dem Verlust von 335.000 Arbeitsplätzen gerechnet.
Von den Sanktionen der EU sind alle Branchen betroffen: Landwirtschaft, Einzelhandel, Bauwirtschaft, Großhandel, Lebensmittelindustrie, Maschinenbau und Fahrzeugbau, Energiewirtschaft. In der Autoindustrie Deutschlands erwartet man 2015 einen Rückgang von 25 bis 50 Prozent.
Bereits im Herbst 2014 wurde von Daniel Gros vom Centre for European Policy Studies ein Ausgleichsfond vorgeschlagen, um die Auswirkungen für die Unternehmen zu mildern. Damit werden die Sanktionen ebenfalls vom Steuerzahler bezahlt. (ks)
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