Deutsche Telekom und Microsoft bauen Partnerschaft aus

Mit der Open Telekom Cloud hat die Deutsche Telekom eigentlich selbst ein Angebot für das vernetzte Computing. Der Trend geht allerdings zu größeren Lösungen wie Microsoft Azure. Vor diesem Hintergrund bauen die Bonner ihre Kooperation mit dem US-Konzern aus.
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Das Logo der Kommunikationsplattform MS Teams von Microsoft ist auf einem Handy zu sehen.Foto: Debarchan Chatterjee/ZUMA Wire/dpa/dpa
Epoch Times10. Dezember 2020

Die Deutsche Telekom und Microsoft haben eine Erweiterung ihrer Partnerschaft angekündigt, um die Digitalisierung von Großkunden und im Mittelstand voranzutreiben. Das kündigten beide Unternehmen am Donnerstag (10. Dezember) an.

Dabei sollen vor allem die Cloud-Lösung Azure sowie das Software- und Service-Paket Microsoft 365 zum Einsatz kommen. Gleichzeitig wollen die beiden Konzerne gemeinsam den Bildungsmarkt ins Visier nehmen, um in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen die Kommunikationsplattform Microsoft Teams und andere Dienste des Konzerns bereitzustellen.

Diese Partnerschaft wird es uns ermöglichen, die Dienstleistungen für unsere Kunden zu verbessern“, sagte T-Systems-Chef Adel Al-Saleh. „Auch bei der Digitalisierung und dem Netzausbau werden wir uns gegenseitig unterstützen.“

Die neue Partnerschaft baut auf einer Vereinbarung auf, die T-Systems und Microsoft auf der Hannover Messe im Jahr 2018 abgeschlossen hatten. Während es damals vor allem um die Vernetzung der Geräte im Internet der Dinge ging, ist die neue Partnerschaft breiter angelegt. Zum einen umfasst die Kooperation nicht nur T-Systems, sondern die Deutsche Telekom insgesamt. Außerdem spielt das Cloud-Computing inzwischen eine größere Rolle. „Die Partnerschaft ist jetzt viel strategischer als im Jahr 2018“, sagte Microsoft-Vertriebsvorstand Jean-Philippe Courtois. Deutschland gehöre weltweit zu den Ländern, wo Cloud-Computing am schnellsten wachse.

Schneller Umstieg auf Cloud

Al-Saleh sagte, viele Kunden agierten sehr traditionell und konservativ. Aber auch von dieser Gruppe werde der Trend erkannt. „Wir wollen diesen Wechsel in die Cloud beschleunigen. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob der Umstieg auf die Cloud richtig ist, sondern nur noch, wie schnell das umgesetzt werden kann.“ Die Telekom werde dabei aber nicht nur exklusiv Microsoft-Lösungen anbieten. „Wir haben mit Microsoft eine bevorzugte Partnerschaft. Wenn der Kunde aber eine Multi-Cloud-Strategie verfolgt und auf unterschiedliche Anbieter setzt, werden wir ihn auch dabei unterstützen.“

Der T-System-Chef betonte, auch die Deutsche Telekom selbst bewege sich mit der eigenen IT immer stärker in Richtung öffentliche Cloud. Es gebe zwar bestimmte Aufgaben, die der Konzern lieber in der eigenen Open Telekom Cloud erledigen lasse. „Aber es steht außer Frage, dass wir in Richtung Public Cloud gehen.“ Al-Saleh verwies in diesem Zusammenhang auf Bemühungen der Telekom, die Sicherheit der öffentlichen Cloud von Microsoft noch weiter zu verbessern.

Die Partnerschaft soll auch ein gemeinsames Auftreten auf dem Bildungsmarkt ermöglichen. Die Corona-Krise habe in Deutschland und anderen Ländern Mängel bei der digitalen Ausstattung der Schulen offengelegt, sagte Microsoft-Manager Courtois. Mit Hilfe von Microsoft Teams und anderen Lösungen aus seinem Haus seien weltweit Millionen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzt worden, auch während der Pandemie einen sinnvollen Schulalltag zu bestreiten.

Der US-Konzern stößt bei seinem Versuch, Microsoft Teams als Video- und Kommunikationsplattform an den Schulen in Deutschland zu etablieren, allerdings teilweise auf große Vorbehalte. So hat sich die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk gezielt gegen den Einsatz von Teams an den Schulen der Hauptstadt ausgesprochen. Sie argumentiert, dass Konzerne wie Google und Microsoft sich vorbehalten, die Daten für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

Zuletzt verwarnte die Datenschutzbeauftragte die Brodowin-Grundschule in Berlin-Lichtenberg, weil dort Microsoft Teams verwendet wurde. In anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg planen die Landesregierungen dagegen die Anschaffung einer Microsoft-Lösung. (dpa)



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