Deutsche Bank einigt sich in den USA mit Klägern im Euribor-Skandal
Die Deutsche Bank hat eine weitere ihrer Rechtsstreitigkeiten in den USA weitgehend beigelegt. Um eine Sammelklage wegen Manipulationen des Referenzzinssatzes Euribor aus der Welt zu schaffen, willigte sie jetzt in die Zahlung von 170 Millionen Dollar (rund 150 Millionen Euro) ein, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht. Der Vergleich muss von dem zuständigen Bundesgericht in New York aber noch gebilligt werden.
Die Zahlung der Deutschen Bank fällt demnach höher aus als jene anderer Banken, die ebenfalls an den jahrelangen Euribor-Manipulationen beteiligt waren. Barclays und HSBC hatten zuvor in die Zahlung von 94 Millionen Dollar beziehungsweise 45 Millionen Dollar eingewilligt. Diese beiden Vergleiche wurden bereits von dem Gericht abgesegnet.
Die Deutsche Bank war auch an Manipulationen des Referenzzinssatzes Libor beteiligt. Wegen der Trickerseien mit den beiden Zinssätzen hatten die britische sowie die US-Finanzaufsicht das Institut vor zwei Jahren mit einer Rekordstrafe von mehr als 2,5 Milliarden Dollar belegt.
Der Euribor ist ein Zinssatz für Geldgeschäfte in der Währung Euro. Der Libor ist der Zinssatz, zu dem sich Banken am Finanzplatz London untereinander Geld leihen. Beide Sätze werden täglich von Banken festgelegt.
Der Ruf der Deutschen Bank in den USA hatte in den vergangenen Jahren unter anderem auch durch ihren Handel mit faulen Hypothekenpapieren im Vorfeld der Finanzkrise von 2008 stark gelitten. Wegen dieser dubiosen Geschäfte schloss das Institut im vergangenen Dezember mit dem US-Justizministerium einen Vergleich über 7,2 Milliarden Dollar ab. (afp)
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