DAX überwindet 18.000-Punkte-Marke – Börse ignoriert Iran-Israel-Thema

Auch an den Börsen im Nahen und Mittleren Osten blieben größere Verluste aus. Der DAX ist mit Kursgewinnen in die Handelswoche gestartet. Dabei sind die arabischen Staaten tief im Handel mit Erdöl involviert.
Titelbild
Eine Pferdekopfpumpe für Erdöl bei der Arbeit in der Wüste von Bahrain.Foto: iStock
Epoch Times15. April 2024

Der DAX hat am Montag einen Erholungskurs eingeschlagen und die 18.000 Punkte wieder überwunden. Zum Handelsstart gewann der deutsche Leitindex 0,60 Prozent auf 18.037,46 Punkte. In den vergangenen zwei Wochen war der DAX in den Korrekturmodus gewechselt, nachdem er nach Ostern noch ein Rekordhoch bei 18.567 Punkten markiert hatte. Von dem aus hatte er inzwischen fast vier Prozent eingebüßt.

Der MDAX verlor am Montag 0,20 Prozent auf 26.524,59 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Euroregion, stieg um 0,57 Prozent auf 4983,34 Punkte.

Der Angriff des Iran auf Israel am Samstag wurde an den Börsen weitgehend ignoriert. Die Anleger hätten sich bereits vor dem Wochenende auf einen Militärschlag eingestellt, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.

Es herrsche sogar eine gewisse Erleichterung darüber, dass der iranische Angriff nicht anders ausgefallen sei. Unklar ist noch, wie Israels Staatsführung reagieren wird. An den Börsen im Nahen und Mittleren Osten blieben unterdessen größere Verluste aus.

Kursgewinne am Morgen

Der DAX ist am Montag mit Kursgewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.030 Punkten berechnet und damit 0,6 Prozent über dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Adidas, Siemens und Rheinmetall, am Ende Siemens Energy, Bayer und RWE.

Für Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, läge der Schlüssel jetzt darin, wie Israel reagieren werde. „Die Anleger geben die Hoffnung nicht auf, dass der Angriff eine einmalige Angelegenheit bleibt und dass es gelingen wird, die Lage im Nahen Osten auf diplomatischem Wege wieder zu deeskalieren.“

Solange bleibe der Markt im Stand-By-Modus. „Die Anleger werden sich in den kommenden Stunden und Tagen an den Schlagzeilen aus der Krisenregion entlanghangeln, um möglichst gut abschätzen zu können, was als nächstes passieren wird.“

Das Basisszenario des Marktes sei, dass es keine weitere Eskalation geben werde. „Das kann sich aber jederzeit ändern.“ Derzeit notiere Öl fünf bis sechs US-Dollar höher mit einer Risikoprämie für die gestiegene Wahrscheinlichkeit, dass es am Ende doch zu einer weiteren Eskalation komme, so Stanzl.

Kommen Sanktionen für den Iran?

„Zunächst dürfte es eine breitere Sanktionierung des Iran geben, unter anderem gegen Ölexporte, die es ja schon einmal gegeben hat“, sagte der Marktexperte. „Diese könnten den Markt zwischen einer halben und einer Million Barrel Öl täglich kosten.“

Sanktionen gegen iranisches Öl könnten aber auch dazu führen, dass der Iran versuche, die Straße von Hormus zu schließen. „Das könnte einen Ölpreis von über 90 Dollar nach sich ziehen, die Inflation anheizen und die Fähigkeit von Fed und EZB einschränken, die Zinsen bis zum Sommer zu senken.“

Der DAX bleibe vor diesem Hintergrund im Korrekturmodus und unter 18.200 Punkten anfällig für eine Schaukelbörse ohne Trend, mit dem Risiko weiterer Kursverluste bis in den Bereich von 17.700 und danach sogar bis auf 17.000 Zähler, so Stanzl weiter. „Erst über 18.200 Punkten würde es technisch wieder besser aussehen.“

Eine komplette Entschärfung des korrektiven Musters wäre jedoch erst mit einem neuen Rekordhoch im DAX gegeben. (dpa/dts/red)



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