DAX startet freundlich – Ölpreis sinkt kräftig: Israel verschont Irans Öl-Anlagen
Der DAX ist am Montag mit Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 19.520 Punkten berechnet und damit 0,3 Prozent über dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Volkswagen, Heidelberg Materials und Fresenius, am Ende Siemens Energy, Siemens Healthineers und Porsche.
„Für die Börsen gibt es zum Start in die neue Handelswoche jede Menge Nachrichten zu verarbeiten“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Es herrsche Erleichterung darüber, dass Israels Militärschlag gegen den Iran weniger heftig ausgefallen sei als befürchtet. „Zu dieser Erleichterung trägt auch bei, dass weder Ölfelder noch Atomanlagen Ziel des Vergeltungsschlages waren.“
Öl-Preis stark gefallen
Die Öl-Preise an den Weltmärkten sind nach Israels Angriffen auf den Iran am Samstag stark gefallen. Sie sanken nach Handelsbeginn am Montag zeitweise um fünf Prozent auf um die 70 Dollar, je nach Sorte.
„Der israelische Schlag, bei dem Energieanlagen sorgfältig umgangen wurden, hat die Befürchtungen eines umfassenden Konflikts mit dem Iran abgeschwächt“, sagte Stephen Innes, Analyst bei SPI Asset Management.
Israel hatte in der Nacht zum Samstag militärische Ziele im Iran beschossen. Der Angriff war in Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff von Anfang Oktober erwartet worden. Die Befürchtung, dass Israel auch auf iranische Öl-Anlagen zielen könnte, hatte in den vergangenen Wochen für Bewegung an den Börsen gesorgt.
Die Märkte hätten nun neben den ausgebliebenen Schäden an Öl-Infrastruktur vor allem auch auf die zurückhaltende Reaktion aus Teheran reagiert, erklärte Analyst Innes.
Die iranische Führung habe zum einen „die Auswirkungen des Angriffs heruntergespielt“ und zum anderen „signalisiert, dass seine Warnungen Israel von einem aggressiveren Vorgehen abgehalten haben könnten“. Sollte es weitere Anzeichen einer Entspannung geben, dürfte der Öl-Preis weiter fallen.
Wahlen in Japan und Euro etwas stärker
An den Börsen ist die Erleichterung an vielen Stellen sichtbar: Neben dem Ölpreis gehen die Kurse von Staatsanleihen zurück.
In Japan hat die bislang regierende Koalition nach der Unterhauswahl unterdessen keine Mehrheit mehr. Der Yen reagierte mit einem deutlichen Abschlag. Der schwache Yen hilft allerdings den Aktienkursen, die entsprechend ansteigen.
Chinas Börsen hinken derweil zum Wochenstart hinterher. „Grund dafür ist der erneute Rückgang der Industriegewinne, der am Wochenende veröffentlicht wurde“, so Thomas Altmann. „Hier muss sich jetzt zeigen, wie schnell das große Konjunkturpaket seine Wirkung entfalten kann.“
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0805 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9255 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 72,74 US-Dollar; das waren 3,31 Dollar oder 4,4 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. (dts/red)
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