„Da ist richtig Feuer unterm Dach“: Südwestmetall-Chef besorgt wegen stark belasteter Industrie
Die Spielräume für Lohnerhöhungen in der Industrie werden nach Auffassung der Metall-Arbeitgeber künftig auch durch die Klimaschutzpolitik der Regierung begrenzt.
„Größer werden sie dadurch keinesfalls und auch das wird in der kommenden Tarifrunde zu beachten sein“, sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Stefan Wolf, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe).
Wegen des konjunkturellen Abschwungs und des technologischen Wandels sei die Industrie ohnehin stark belastet. „Da ist richtig Feuer unterm Dach“, so der Südwestmetall-Chef weiter.
Zudem kämen nun noch „verschärfte Belastungen durch die neue Klimaschutzgesetzgebung dazu“. Mittelbar werde dies dann auch zu einer Belastungsprobe für die Tarifpolitik. Wenige Monate vor der Tarifrunde für vier Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie zeigte sich Wolf tief besorgt über eine drohende Tarifflucht vieler Unternehmen.
Wir spüren ohnehin einen riesigen Unmut unter unseren Mitgliedsunternehmen“, warnte er.
Die Ursachen seien hohe Lohnabschlüsse, aber auch Belastungen durch die Sozial- und Abgabenpolitik. „Da ist einfach irgendwann die Geduldsgrenze erreicht. Das bekommen wir dann als Arbeitgeberverbände, die mit der IG Metall über den nächsten Tarifabschluss verhandeln sollen, besonders zu spüren“, so der Südwestmetall-Chef.
Von der IG Metall forderte der Arbeitgeber-Verhandlungsführer deswegen deutliche Lohnzurückhaltung und eine Flexibilisierung der Tarifverträge. „Wir müssen den Verteilungsspielraum nicht für simple Lohnerhöhungen nutzen“, sagte Wolf der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Er fordere stattdessen, „in der kommenden Runde ein neues System für mehr Variabilität im Flächentarif zu entwickeln“. Unternehmen müssten einfacher von einzelnen Regelungen individuell abweichen können, ohne gleich die Tarifbindung ganz aufzugeben zu müssen, so der Südwestmetall-Chef weiter. „Nur so können wir einer verstärkten Tarifflucht entgegenwirken, die sich mit dem enormen Unmut bei vielen unserer Mitglieder anbahnt“, warnte Wolf. (dts)
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