Commerzbank sieht Risiken in politischer Polarisierung
Die Commerzbank sieht Risiken in der politischen Polarisierung Deutschlands. „Im Streit über die Flüchtlingsfrage ist das politische Umfeld deutlich fragiler geworden“, sagte der Chefanlagestratege der Commerzbank, Chris-Oliver Schickentanz, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Die Splitterpartei AfD sei bundestagsfähig geworden.
Das könne bei gleichzeitigem Wiedereinzug der FDP dazu führen, dass es kaum noch entscheidungsfähige Mehrheiten gebe. „Der Entscheidungsstau in der Politik würde sich nach zwei bis drei Jahren auch auf die Wirtschaft und den Finanzmarkt auswirken.“ Auch im Falle einer raschen Wiedereinführung von Grenzkontrollen rechnet Schickentanz mit Schwierigkeiten für die Wirtschaft. „Wenn wegen der Fluchtbewegung Grenzkontrollen über Nacht im Hauruck-Verfahren eingeführt werden, bekommen die Unternehmen Probleme. Ihre Just-in-Time-Lieferketten sind darauf nicht vorbereitet“, sagte Schickentanz. Mit einem Vorlauf von einigen Wochen könnten Unternehmen sich besser auf Lieferverzögerungen durch Grenzkontrollen einstellen. „Doch auch dann müssten sie mehr Geld für Lagerhaltung ausgeben, was ihre Gewinnmargen auf Dauer drücken würde.“
(dts Nachrichtenagentur)
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