China elektrifiziert Afrika: Wie das KP-Regime den Kontinent erobert
Das kommunistische Regime in China baut seine Einflusspositionen in Afrika aus. Machthaber Xi Jinping hatte auf dem jüngst abgehaltenen Chinesisch-Afrikanischen Kooperationsforum (FOCAC) in Peking zugesagt, innerhalb von drei Jahren umgerechnet fast 51 Milliarden US-Dollar (ca. 45 Milliarden Euro) in dortige Volkswirtschaften zu investieren. Zu den Schwerpunkten wird dabei unter anderem der Bereich E-Autos gehören.
Neue Impulse für die afrikanische Wirtschaft
Dies bestätigte Joseph Kahama gegenüber der englischsprachigen Epoch Times. Er hatte als Teil der Business-Delegation aus Tansania an der Veranstaltung teilgenommen. Zu den Versprechen der Führung in Peking erklärte er:
„Chinesische Beamte erklärten, ein großer Teil dieses Geldes werde für den Bau von Produktionsanlagen für Elektrofahrzeuge für die großen chinesischen Automobilhersteller verwendet. Dadurch würden Tausende Arbeitsplätze für Afrikaner geschaffen und unsere Straßen mit Fahrzeugen mit sauberer Energie gefüllt.“
Norman Lamprecht vom Automotive Business Center in Johannesburg erklärte, China steche bezüglich seiner Investitionen in E-Mobilität alle anderen Länder allein schon durch die schiere Anzahl der Fahrzeuge aus. Außerdem seien sie in dem Bereich deutlich fokussierter und ambitionierter. Während die USA oder auch Japan in der Produktion immer noch in hohem Maße auf Verbrennermotoren oder Hybride setzten, gehe China mit E-Autos in die Offensive.
E-Autos zum Schnäppchenpreis: Wie China den Wettbewerb unterbietet
Zu den Gründen dafür zähle nicht nur die zurückhaltendere Position der Autokäufer in Europa oder den USA gegenüber reinen E-Autos. Es liege auch daran, dass „die Chinesen eine Menge Hilfe von ihrer Regierung bekommen, die andere nicht bekommen“, so Lamprecht. Dieses Polster erlaube es chinesischen Anbietern auch, Risiken einzugehen. Einer Studie zufolge hat Peking den eigenen E-Auto-Herstellern über einen Zeitraum von 15 Jahren bis Ende 2023 staatliche Beihilfen in Höhe von mindestens 231 Milliarden US-Dollar gewährt.
Dazu kommen die Preisvorteile. Shiv Shivaraman, Fahrzeugmarktanalyst für das globale Finanzberatungsunternehmen AlixPartners, spricht gegenüber der englischsprachigen Epoch Times von einem Durchschnittspreis von umgerechnet 34.400 US-Dollar in China. In den USA liege der durchschnittliche Verkaufspreis bei 55.242 US-Dollar.
China hat auf dem Markt für E-Autos dem Wettbewerb vorwiegend einen entscheidenden Faktor voraus: Konzerne wie BYD sind in der Lage, Modelle im Niedrigpreissegment anzubieten. So wird der Seagull Hatchback bereits zu einem Preis von 9.698 US-Dollar angeboten. Shivaraman macht deutlich, dass viele Faktoren diesen entscheidenden Vorteil begünstigen.
Chinas KP umgarnt erfolgreich politische Eliten
Im eigenen Land hat die chinesische Industrie durch die Größe ihrer Produktionsanlagen erhebliche Skalierungsvorteile. Dazu kommen niedrige Lohnkosten, erhebliche staatliche Subventionen und günstige Batteriekosten. Der Zugriff zu Seltenen Erden im eigenen Land und bei Verbündeten wie den afghanischen Taliban wirke sich direkt auf den Produktpreis aus. Immerhin ist die Batterie das teuerste Element eines Elektromobils.
Das Interesse des KP-Regimes, sich in Afrika auszubreiten, hat auch mit dem Wunsch nach Erhalt dieser Vorteile zu tun. Auch dort kann die chinesische Autoindustrie darauf hoffen, Zugriff auf die benötigten Rohstoffe zu haben. Die KP Chinas umgarnt seit Jahr und Tag die politischen Eliten des Kontinents – und hat dabei immer mehr Erfolg.
Das größte Interesse des Regimes in Peking richtet sich dabei auf Guinea, Sambia, Südafrika, Simbabwe und die Demokratische Republik Kongo (DRC). Diese zählen zum sogenannten Kupfergürtel Afrikas und verfügen über enorme Reserven an Lithium, Kupfer und Kobalt.
Europäer würden chinesische E-Autos ab 20 Prozent Preisunterschied kaufen
So werden mehr als 70 Prozent des weltweiten Kobalts in der DRC produziert – und China besitzt dort 72 Prozent der Kobalt- und Kupferminen. Aber auch in Simbabwe hat das Bergbauunternehmen Prospect Lithium Zimbabwe, eine Tochtergesellschaft von Zhejiang Huayou Cobalt, im Jahr 2023 eine 300 Millionen US-Dollar teure Lithiumverarbeitungsanlage eröffnet.
Je enger die politischen Beziehungen zwischen dem KP-Regime und den politischen Eliten des jeweiligen Landes sind, umso besser werden die Produktionsbedingungen für Chinas Konzerne sein. Dazu kommt auch die Nähe zum Absatzmarkt.
Da die USA jüngst die Einfuhrzölle auf importierte chinesische E-Autos auf 100 Prozent erhöht hatten und auch in der EU Strafzölle erwogen werden, baut China seine Marktpräsenz in anderen Teilen der Welt aus. Doch auch in der EU können die regimenahen Hersteller darauf hoffen, bedeutende Marktanteile zu erobern.
Der Weg dorthin führt wieder über den Preis. Umfragen des Data-Analysten JATO Dynamics zufolge kennen mehr als die Hälfte der befragten Europäer und Amerikaner mindestens einen chinesischen Hersteller von E-Autos. Eine klare Mehrheit erklärte auch, sich den Erwerb eines chinesischen Elektroautos vorstellen zu können, wenn dieses mindestens 20 Prozent günstiger als die heimischen Alternativen wäre.
SAIC und BYD starten mit Verkauf in ersten Ländern Afrikas
Neben den Ländern mit den bedeutenden Rohstoffvorkommen für die Branche interessiert sich Peking vor allem für technologisch weit entwickelte Länder mit intakter Logistik. Dazu zählen Südafrika, Marokko, Ägypten, Kenia und Nigeria, möglicherweise auch Ghana und Tunesien.
Die Hersteller SAIC und BYD haben zudem bereits in einigen Ländern Afrikas mit dem Verkauf eigener E-Autos begonnen. Neben Südafrika und Tunesien ist das in Ruanda und Marokko auch der Fall. Daneben investieren chinesische E-Auto-Hersteller in Joint Ventures, in Batteriefabriken oder auch in die Erschließung von Eisenerzvorkommen – zuletzt in Guinea.
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