Chemieindustrie warnt Bundestag vor Niedergang der Branche

Die chemische Industrie in Deutschland steht vor einer ungewissen Zukunft. Hohe Energiekosten und Bürokratie gefährden das einst starke „Geschäftsmodell Deutschland“.
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Der Mittelstand leidet stark unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - auch die pharmazeutische Industrie.Foto: Traimak_Ivan
Epoch Times12. September 2024

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) warnt in einem Brief an die Abgeordneten des Bundestags sowie an die Partei- und Fraktionsvorsitzenden vor einem weiteren Abschwung.

Zwar sei das Vertrauen der chemisch-pharmazeutischen Industrie in das Potenzial des Landes groß, heißt es in dem Schreiben von VCI-Präsident Markus Steilemann, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

„Dennoch schwindet die Zuversicht, dass das ‚Geschäftsmodell Deutschland‘ dem globalen Wettbewerb dauerhaft standhalten kann.“

Hohen Energiekosten und ununnötige Bürokratie

Es benötige eine „Kernsanierung des Wirtschaftsstandorts“, schreibt Steilemann. Deutschland befinde sich in „Herbststimmung“ – die Wirtschaft stagniere, in der Politik herrsche Streit, in der Gesellschaft Unzufriedenheit.

Gerade die mittelständischen Unternehmen würden immer stärker unter „den hohen Energiekosten, unnötiger Bürokratie, zu langsamen Genehmigungsverfahren und einer in vielen Bereichen nur noch mittelmäßigen Infrastruktur“ leiden. „Höchste Zeit, um grundlegend etwas zu ändern und das Land wieder nach vorne zu bringen“, so Steilemann weiter.

Man wolle einen innovativen, nachhaltigen Standort mit einer starken Industrie und hochwertigen Arbeitsplätzen sowie eine weltoffene und tolerante Nation.

Um dies zu erreichen, sei ein konkurrenzfähiges Energiesystem nötig. Ebenso ein Turbo für Innovationen, Genehmigungen und Bürokratieabbau sowie weniger kleinteilige Regulierung und einen Steuerbooster für Unternehmen, fordert der VCI-Präsident.

„Angesichts des zunehmenden Konkurrenzdrucks – insbesondere aus den USA und China – können wir uns Mittelmaß nicht länger leisten“, warnt Steilemann. (dts/red)



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