Chemiebranche: Weiter kräftig sinkende Produktion erwartet

Die rasant gestiegenen Energiekosten hatten die Branche bereits 2022 belastet. Vor allem die Chemie ohne Pharma dürfte es in diesem Jahr erneut hart treffen.
Werksanlagen im Chemie- und Industriepark Zeitz. Die Produktion der Chemie- und Pharmaindustrie schrumpfte 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent.
Werksanlagen im Chemie- und Industriepark Zeitz. Die Produktion der Chemie- und Pharmaindustrie schrumpfte 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent.Foto: Bodo Schackow/dpa
Epoch Times9. März 2023

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erwartet nach einem schwierigen Jahr eine erneut kräftig schrumpfende Produktion. Die Herstellung werde 2023 um fünf Prozent sinken, teilt der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mit. Der Branchenumsatz dürfte bei sinkenden Preisen zudem um sieben Prozent fallen. Die Chemie ohne Pharma betrachtet dürfte es härter treffen: Hier prognostizierte der Verband einen Produktionsrückgang von acht Prozent und ein deutliches Umsatzminus von zehn Prozent.

Im vergangenen Jahr hatte die drittgrößte deutsche Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau rasant gestiegene Energiekosten – besonders für Gas – zu spüren bekommen. Zudem machte ihr die schwache Konjunktur zu schaffen. Im Schlussquartal setzte sich die Talfahrt fort. Der Branchenriese BASF reagiert mit dem Abbau Tausender Stellen und legt Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen still.

Talsohle erreicht

Die Produktion der Chemie- und Pharmaindustrie schrumpfte 2022 zum Vorjahr um 6,6 Prozent, die Herstellung der Chemie alleine betrachtet brach um fast zwölf Prozent ein, berichtet der VCI weiter. Der gesamte Branchenumsatz sprang indes dank kräftig gestiegener Preise um fast 17 Prozent hoch auf den Rekordwert von 265 Milliarden Euro.

Die Lage für die Chemie- und Pharmaindustrie habe sich zwar inzwischen aufgehellt, erklärte der VCI mit Blick auf die zuletzt deutlich gefallen Energie- und Rohstoffpreise. „Die Talsohle scheint erreicht.“ Die Branche sei mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. Man rechne aber anders als nach der Corona-Pandemie oder der Finanzkrise nicht mit einer kraftvollen Erholung. Unter anderem die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten und ein Auftragsmangel sprächen dagegen. (dpa/red)



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