Bundesnetzagentur warnt vor massiven Konsequenzen bei Gasmangel

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Die Bundesnetzagentur.Foto: iStock
Epoch Times5. April 2022

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, bereitet die Bevölkerung auf rigorose Maßnahmen im Falle eines akuten Gasmangels vor. „Es ist leider nicht völlig auszuschließen, dass wir Entscheidungen treffen müssen, die furchtbare Konsequenzen für Unternehmen, für Arbeitsplätze, für Wertschöpfungsketten, für Lieferketten, für ganze Regionen haben“, sagte Müller dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Müller appellierte an alle Gasverbraucher, „heute schon Gas einzusparen, um den Füllstand der Speicher nicht zu belasten“.

In dieser Hinsicht gehe sicher noch mehr. „Wir waren alle viel zu lange, viel zu sorglos“, sagte Müller. Seine Behörde fokussiere ihre Arbeit ganz darauf, eine Gasmangellage zu verhindern. „Wir wollen nicht, dass die dritte Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen werden muss. Dazu zählt, in intensiven Gesprächen mit verschiedenen Branchen herauszufinden, wo Einsparpotenziale sind“, sagte er.

Gazprom Germania ist nach Überzeugung von Müller wieder zu einem „verlässlichen Partner“ auf dem Gasmarkt geworden. Mit der Entscheidung der Bundesregierung, die Bundesnetzagentur zum Treuhänder zu bestellen, habe sich die Lage des Unternehmens geändert. Er glaube, „dass sich jetzt niemand mehr Sorgen machen muss, mit Gazprom Germania in dieser neuen Konstellation Geschäfte zu machen“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). „Ich halte die Gefahr einer technischen Insolvenz für gebannt“, ergänzte er.

„Da muss dringend etwas passieren“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Montag der Übereignung der deutschen Tochter des russischen Gazprom-Konzerns an zwei unbekannte russische Unternehmen die nach Außenwirtschaftsgesetz erforderliche Genehmigung versagt und die Bundesnetzagentur zur Treuhänderin für Gazprom Germania bestellt.

„Unsere Aufgabe ist es, jetzt dafür zu sorgen, mit dieser Treuhänderschaft den Töchtern von Gazprom Germania eine klare Perspektive zu geben“, sagte er. Zu den Töchtern zählt der Gasgroßhändler Wingas. Viele Stadtwerke und Industrieunternehmen, die Kunden von Wingas sind, hatten in den vergangenen Wochen Zweifel, ob das Unternehmen ein verlässlicher Geschäftspartner ist.

Wingas spielt eine Schlüsselrolle für den Import von russischem Erdgas nach Deutschland. Die Entscheidung, der Bundesnetzagentur die Treuhandschaft zu übertragen, diene „genau dazu, Stabilität in den Markt zu bringen“. Müller kündigte an, sich dafür einzusetzen, den Füllstand der von Gazprom Germania über Tochtergesellschaften gehaltenen Gasspeicher zu erhöhen.

So sei der Speicher in Rehden „nahe an der technischen Untergrenze“, sagte Müller. „Bildlich gesprochen ist es also kurz vor Zwölf. Da muss dringend etwas passieren.“ (dts/red)



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