Bundesnetzagentur schlägt Reform der Industrierabatte auf Netzentgelte vor
Die Bundesnetzagentur will auf den veränderten Strommix in Deutschland reagieren und die Rabatte für Industrieunternehmen beim Stromverbrauch neu regeln. „Die alten Netzentgeltrabatte entsprechen nicht mehr den Anforderungen eines Stromsystems, das von hohen Anteilen erneuerbarer Stromerzeugung geprägt ist“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bonner Behörde, am Mittwoch.
Zukünftig sollen sich die Netzentgelte am Stromangebot und dem jeweiligen Verbrauch der Industrie orientieren.
„Systemdienliches Verbrauchsverhalten“ soll gefördert werden
Die Bundesnetzagentur will mit der Reform, die sie im Rahmen eines Eckpunktepapiers vorstellte, Anreize für ein „systemdienliches Verbrauchsverhalten“ schaffen. „Industrie und Gewerbe sollen reduzierte Netzentgelte zahlen, wenn sie in Situationen mit hohem Stromangebot mehr Strom verbrauchen“, erklärte Müller.
Auf der anderen Seite gibt es auch dann Rabatte, wenn in Zeiten eines knappen Angebots weniger Strom verbraucht wird.
Durch den höheren Anteil von Strom aus Wind- oder Sonnenenergie in Deutschland kann die Energieproduktion stärker schwanken als früher, je nachdem wie stark die Sonne scheint und der Wind weht. Die Bonner Behörde schlägt deshalb „einen Übergang von einem starren in ein flexibles System vor“. Das neue System soll nun mit Vertretern der Industrie und weiteren Akteuren erörtert werden. Am 1. Januar 2026 könnte die Regelung in Kraft treten.
„Durch den Vorschlag könnten Preisschwankungen am Strommarkt reduziert, die Netze entlastet und Kosten gesenkt werden“, erklärte die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter. Die Flexibilisierung des Verbrauchs sei eine der nächsten großen Aufgaben der Energiewende, neben dem zügigen Ausbau der Wind- und Solarenergie. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion