Bundesnetzagentur schlägt Reform der Industrierabatte auf Netzentgelte vor

Der veränderten Strommix soll sich auch auf die Industrierabatte auswirken. Anreize für ein „systemdienliches Verbrauchverhalten“ nennt das Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Auftragslage der deutschen Industrie ist weiterhin trüb.
Die Industrierabatte sollen sich wegen des geänderten Strommixes auch anpassen.Foto: Stefan Puchner/dpa
Epoch Times24. Juli 2024

Die Bundesnetzagentur will auf den veränderten Strommix in Deutschland reagieren und die Rabatte für Industrieunternehmen beim Stromverbrauch neu regeln. „Die alten Netzentgeltrabatte entsprechen nicht mehr den Anforderungen eines Stromsystems, das von hohen Anteilen erneuerbarer Stromerzeugung geprägt ist“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bonner Behörde, am Mittwoch.

Zukünftig sollen sich die Netzentgelte am Stromangebot und dem jeweiligen Verbrauch der Industrie orientieren.

„Systemdienliches Verbrauchsverhalten“ soll gefördert werden

Die Bundesnetzagentur will mit der Reform, die sie im Rahmen eines Eckpunktepapiers vorstellte, Anreize für ein „systemdienliches Verbrauchsverhalten“ schaffen. „Industrie und Gewerbe sollen reduzierte Netzentgelte zahlen, wenn sie in Situationen mit hohem Stromangebot mehr Strom verbrauchen“, erklärte Müller.

Auf der anderen Seite gibt es auch dann Rabatte, wenn in Zeiten eines knappen Angebots weniger Strom verbraucht wird.

Durch den höheren Anteil von Strom aus Wind- oder Sonnenenergie in Deutschland kann die Energieproduktion stärker schwanken als früher, je nachdem wie stark die Sonne scheint und der Wind weht. Die Bonner Behörde schlägt deshalb „einen Übergang von einem starren in ein flexibles System vor“. Das neue System soll nun mit Vertretern der Industrie und weiteren Akteuren erörtert werden. Am 1. Januar 2026 könnte die Regelung in Kraft treten.

„Durch den Vorschlag könnten Preisschwankungen am Strommarkt reduziert, die Netze entlastet und Kosten gesenkt werden“, erklärte die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter. Die Flexibilisierung des Verbrauchs sei eine der nächsten großen Aufgaben der Energiewende, neben dem zügigen Ausbau der Wind- und Solarenergie. (afp)



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