Bundesbank-Präsident warnt vor extrem lockerer Geldpolitik der EZB

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt vor der extrem lockeren Geldpolitik der EZB. Notwendige Reformen der Regierungen könnten dadurch verzögert werden.
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Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann.Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Epoch Times20. November 2015

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt vor einer weiteren Ausweitung der Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB):

„Je länger die extrem lockere Geldpolitik andauert, umso weniger wirkt sie und umso mehr Risiken und Nebenwirkungen kommen ins Spiel“, sagte Weidmann am Freitag in Frankfurt. „Wir sollten die Gefahr nicht ausblenden, dass sich Regierungen an niedrige Zinsen gewöhnen.“ Das könne notwendige Reformen ausbremsen.

„Wir sollten auch nicht vergessen, dass die bereits ergriffenen Maßnahmen noch Zeit brauchen, um voll zu wirken“, sagte der Präsident der Bundesbank Jens Weidmann, der auch Mitglied im EZB-Rat ist. Er warnte vor einer weiteren Ausweitung der Geldschwemme und befürchtet Risiken und Nebenwirkungen.

Draghi: Alles tun, um die Inflation so schnell wie möglich zu erhöhen

EZB-Präsident Mario Draghi betonte: „Wir werden alles Notwendige tun, um die Inflation so schnell wie möglich wieder zu erhöhen“, betonte EZB-Präsident Mario Draghi bei einem Bankenkongress.

Sollte der Rat der EZB bei seiner Sitzung am 3. Dezember zu dem Schluss kommen, dass die Risiken wieder zugenommen haben, „werden wir handeln und alle Instrumente im Rahmen unseres Mandates ausschöpfen“, so Draghi.

In der EZB wird angesichts der nach wie vor extrem niedrigen Inflation diskutiert, dass im März gestartete milliardenschwere Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere auszuweiten. Weidmann bekräftigte, die niedrige Inflation erkläre sich vor allem mit dem Preisrückgang bei Öl – und dieser sei eher ein Treiber für die Konjunktur als ein Vorbote von Deflation.



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